27. November 2024

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Auch mit 33: Lewandowski bleibt Bayerns «Lebensversicherung»

Robert Lewandowski ist der Bayern-«Bomber» der Neuzeit. In der neuen Saison ist der Weltfußballer gleich wieder in Trefferlaune. Im Supercup stach er seinen jungen Rivalen Erling Haaland aus.

Ein Tor zum Ligastart, zwei im Supercup – Robert Lewandowski ballert im Trikot des FC Bayern München einfach weiter, als wenn es keine Sommerpause gegeben hätte.

Der Weltfußballer, der an diesem Samstag seinen 33. Geburtstag feiert, scheint mit jedem Jahr noch reifer, noch besser, noch cooler vor dem gegnerischen Tor zu werden. Und am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) ist gleich die nächste Torgala im Bundesliga-Heimspiel gegen den 1. FC Köln geplant. Lewandowski würden sich dann gerne selbst mit Toren beschenken.

Nach dem eindrucksvollen 3:1 im Supercup-Duell mit Pokalsieger Borussia Dortmund, bei dem er auch den Torjägervergleich mit seinem jungen Rivalen Erling Haaland klar mit 2:0 Toren für sich entschied, sprach Lewandowski eine kleine Drohung an alle Bayern-Jäger aus. «Wir können mit dem Ball noch besser spielen, aber das braucht Zeit», sagte Lewandowski. Mit dem ersten Titel der Saison auf der Habenseite könne man gelassen nach vorne schauen, meinte der Ausnahmetorjäger.

Nagelsmann schon Lewandowski-Fan

Julian Nagelsmann ist schon nach wenigen Wochen der Zusammenarbeit ein großer Lewandowski-Fan. «Er hat einen unglaublichen Spirit reingebracht. Er war wie eine Lebensversicherung, überragend gut», schwärmte der Bayern-Coach nach Lewandowskis Auftritt im Supercup.

Der Mittelstürmer demonstrierte gegen seinen Ex-Club mal wieder das ganze Repertoire seines Könnens: Ein wuchtiger Kopfball zum 1:0, eine hauchzarte Hackenvorlage vorm 2:0 von Thomas Müller und zur Krönung des Tages ein eiskalter Flachschuss zum entscheidenden 3:1. «Einen Titel zu holen, ist immer etwas Besonderes», erklärte Lewandowski nach dem Jubeltänzchen mit den Teamkollegen auf dem Siegerpodium.

Lewandowski traf damit – saisonübergreifend – im Bayern-Trikot im 14. Pflichtspiel nacheinander. Es ist eine irre Serie, die im deutschen Profifußball nur einer übertrifft: Gerd Müller. Er reihte in der Spielzeit 1969/70 gleich 16 Partien mit Torerfolg aneinander. Die Bayern-Legende Müller ist am vergangenen Sonntag im Alter von 75 Jahren gestorben. Ihr wird der Serienmeister beim Spiel gegen Köln vor erstmals wieder 20.000 zugelassenen Fans unter anderem mit einer Rede von Ehrenpräsident und Weggefährte Uli Hoeneß gedenken.

Bayern-«Bomber» der Neuzeit

Lewandowski hatte in der vergangenen Saison mit 41 Saisontoren Müller den Bundesliga-Torrekord entrissen. Der Bayern-«Bomber» der Neuzeit hielt am Dienstag bei der Gedenkminute in Dortmund ein rot-weißes Trikot mit der Nummer 9 in die Höhe. Müller trug sie früher beim FC Bayern, Lewandowski heute. «Gerd Müller war ein besonderer Spieler und Mensch. Wir wissen, was er für die Fußballgeschichte bedeutet. Ich versuche immer zu schauen, was Gerd gemacht hat», sagte Lewandowski bei seiner Würdigung des Torjägers.

Lewandowski jagt auch mit 33 Jahren weiter nach Toren und Trophäen. Und immer wieder gibt es auch Transferspekulationen um ihn, ob wahr oder unwahr. Bayern-Chef Oliver Kahn hat dem für rund 100 Millionen Euro gehandelten Angreifer das Etikett unverkäuflich angeheftet: «Bei Robert würden wir es uns auf jeden Fall leisten, stur zu bleiben.»

Haaland als Nachfolger?

Bis 2023 läuft Lewandowskis Vertrag in München, Verlängerung nicht ausgeschlossen. Parallel wird längst über einen möglichen Nachfolger wie den europaweit begehrten Haaland spekuliert. Zumal Sportvorstand Hasan Salihamidzic zuletzt einräumte, dass man bei dem 21-jährigen Norweger sehr genau hinschaue. «Das ist ein Topspieler, den die ganze Welt will», sagte Salihamidzic. Das Thema ist damit gesetzt.

Das Wettschießen mit Haaland um die Bundesliga-Torjägerkanone wird Lewandowski in den kommenden Monaten weiter antreiben. Ebenso die Jagd nach einem weiteren Champions-League-Triumph. Und auch wenn Salihamidzic jüngst Haaland öffentlich rühmte, traut er Lewandowski noch einige Topjahre zu: «Ich sehe Lewa jeden Tag im Training. Er kam mit einem Hunger zum ersten Training, das ist schon erstaunlich.»

Von Klaus Bergmann, dpa