Nach der ersten Olympia-Teilnahme ohne Edelmetall seit 21 Jahren steht der Deutsche Hockey-Bund (DHB) vor einer intensiven Aufarbeitung.
«Beide Teams haben es nicht geschafft, konstant auf höchstem Niveau ihre Leistungen abzurufen, obwohl sie das Potenzial dazu gehabt hätten. Wir müssen nun gemeinsam mit einem Expertenkreis analysieren, woran es gelegen hat und welche Schlüsse daraus für die kommenden drei Jahre bis zu den Spielen in Paris zu ziehen sind», sagte DHB-Chef Henning Fastrich dem «Hamburger Abendblatt». Der Wahl-Hamburger führt seit dem 15. Mai als Doppelspitze mit Carola Morgenstern-Meyer den Hockey-Verband an.
Die DHB-Herren beendeten die Olympischen Spiele in Tokio als Vierte, die Damen kamen bis ins Viertelfinale. Anders als 2000 in Sydney, als nach den medaillenlosen Spielen die Bundestrainer Berti Rauth (Damen) und Paul Lissek (Herren) gehen mussten, sind Xavier Reckinger und Herren-Coach Kais al Saadi weiterhin eingeplant. Man werde sich «in der Gesamtanalyse natürlich auch anhören, was die beiden Trainer zu Tokio 2021 und an Zukunftskonzepten in Bezug auf Paris 2024 vorlegen können», meinte Fastrich. Kontinuität sei wichtig, die konsequente Umsetzung der Schlüsse aber auch: «Daran arbeiten wir gemeinsam.»
Anknüpfen an Nachwuchserfolge
Insgesamt aber sieht der 57-Jährige sowohl die A- als auch die Nachwuchs-Teams im DHB, der als einzige deutsche Mannschaftssportart in Tokio zwei Mannschaften am Start hatte, gut aufgestellt. «Mit den zweiten Plätzen bei der Europameisterschaft Anfang Juni und den beiden gewonnenen EM-Titeln bei den U19 haben wir 2021 sehr positive Akzente setzen können. An diese Erfolge gilt es anzuknüpfen.»
Dabei müsse man schauen, was die aktuell Besten besser machen und diese Erkenntnisse dann auch innerhalb des DHB-Systems umsetzen, betonte Fastrich. «Wir müssen aber auch so mutig sein zu sagen, dass wir den maximalen Erfolg nicht nur wollen, sondern auch ermöglichen können. Deshalb sage ich: In Paris werden wir zwei Medaillen holen.»
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