22. November 2024

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«All-in-Mentalität»: Flick mit viel Elan bei Vorstellung

Der neue Bundestrainer Hansi Flick erwartet von seinen Nationalspielern eine «All-in-Mentalität». D

as bedeute für ihn, «dass man alles gibt, um als Sieger vom Platz zu gehen. Das werden wir vorleben, wir alle», sagte der 56-Jährige während seiner offiziellen Vorstellung in Frankfurt/Main und bezeichnete sich dabei als «absoluten Teamplayer». Die Erwartungen seien groß, sagte Flick, der vom deutschen Rekordmeister FC Bayern zum DFB gewechselt war. «Die Fußballnation Deutschland ist einfach auch Erfolg gewöhnt.»

Die ersten Länderspiele als Bundestrainer stehen für Flick Anfang September mit dem Dreierpack in der WM-Qualifikation gegen Liechtenstein, Armenien und Island an. In der Ausscheidungsgruppe für das Turnier 2022 in Katar ist die DFB-Auswahl derzeit Dritter. Nur der Tabellen-Erste qualifiziert sich sicher für die WM. Seinen ersten Kader will Flick am 26. August nominieren.

«Ich bin überglücklich, dass wir Hansi für uns gewinnen konnten», sagte DFB-Direktor Oliver Bierhoff am Dienstag. «Ich bin fest davon überzeugt, dass wir im September gut starten werden.» Ex-Nationalspieler Benedikt Höwedes, der künftig in neuer Rolle als Bindeglied zwischen Mannschaft und Bierhoff fungieren wird, äußerte, es fühle sich «großartig» an, wieder dabei zu sein.

Die Nationalmannschaft sei «die wichtigste Fußballmannschaft» des Landes, sagte DFB-Interimspräsident Peter Peters. «Wir sind uns bewusst, dass der DFB und auch die Nationalmannschaft eine Aufbruchstimmung braucht. (…) Wir alle stehen hoffentlich für die Aufbruchstimmung, die dieser Verband so dringend notwendig hat.» Der Verband brauche «seine Ehre wieder zurück. Wir hoffen, dass wir die Menschen wieder zurückgewinnen.»

Rund um seinen Amtsantritt hat sich Flick ausführlich mit seinem Vorgänger Joachim Löw ausgetauscht. «Wir haben natürlich lange telefoniert. Da wird es mit Sicherheit eine Gelegenheit geben, dass wir uns nochmal austauschen, bei einem Essen oder bei einem Espresso», sagte er.

Löw hat die DFB-Elf von 2006 bis 2021 als Cheftrainer betreut, Flick war bis zum WM-Titel 2014 in Brasilien als Co-Trainer dabei. «Er wird jetzt auch erstmal ein bisschen durchatmen, und diese Zeit hat er auch verdient. Dann werden wir wieder Kontakt haben und auch mal schön essen gehen», sagte Flick über seinen langjährigen Weggefährten. Der frühere Bayern-Coach hat beim DFB einen Vertrag bis zur Heim-EM 2024 unterschrieben.

Personell kann Flick auch weiterhin auf die Routiniers Mats Hummels und Thomas Müller bauen. Auf die Frage, ob es nach dem Rücktritt von Toni Kroos weitere Ankündigungen dieser Art gegeben habe, antwortete der Bundestrainer: «Ganz klar nein.»

Eine Zusammenarbeit mit Trainer-Routinier Hermann Gerland hat Flick bestätigt und will diesen zukünftig in seinem Team einbauen. «Hermann Gerland hat seine Bereitschaft signalisiert. Da müssen wir uns im Detail unterhalten, welche Aufgabe er ausfüllen kann. Ich kenne Hermann jetzt schon ewig lange», sagte der neue Bundestrainer über Gerland, der ihm beim FC Bayern assistierte. Es gehe dabei wohl um eine Tätigkeit im Scoutingbereich.

«Er ist einer der ehrlichsten Menschen, die ich erlebt habe. Und ich glaube, er tut uns als Verband auch gut», hob Flick hervor. Der neue Bundestrainer präsentierte bei seiner ersten Pressekonferenz sein gesamtes Trainerteam, mit dem er seine Tätigkeit auf dem Weg zur WM 2022 in Katar angehen möchte. Gerland war der einzige Mitarbeiter des Stabs, der nicht selbst vor Ort war.

Der 67 Jahre alte Gerland hatte mehreren Medien bereits Gespräche mit Flick bestätigt. Der Abgang des bisherigen DFB-Chefscouts Thomas Schneider war erst in der vergangenen Woche öffentlich geworden.