Alberto Gines Lopez aus Spanien ist der erste Kletter-Olympiasieger. Der 18-Jährige holte bei der Premiere der Sportart in Tokio überraschend Gold und düpierte die Favoriten.
Der Youngster setzte sich im Aomi Sports Park im Hafen der japanischen Hauptstadt vor Nathaniel Coleman aus den USA und dem Österreicher Jakob Schubert durch, die Silber und Bronze holten. Der Japaner Tomoa Narasaki (4.) und Szenestar Adam Ondra aus Tschechien (6.) verpassten dagegen als erste Anwärter auf Edelmetall das Podium.
Gines Lopez legte den Grundstein zu Gold in der ersten Disziplin Speed, die er überraschend gewann. Beim Bouldern, dem Klettern von drei schwierigen Elementen in Absprunghöhe, war er zwar der Schwächste der sieben gestarteten Finalisten. Im abschließenden Lead-Klettern, also dem traditionellen Seilklettern, reichte dem Teenager dann die viertbeste Höhe, um Olympiasieger zu werden.
In der Endabrechnung werden die drei Platzierungen der Teilnehmer multipliziert – der Sportler mit dem niedrigsten Ergebnis gewinnt. Durch die Arithmetik wurde die Medaillenvergabe am Ende dramatisch: Als letzter Starter im Lead konnte nur Schubert vor den Augen von IOC-Präsident Thomas Bach die gesamte Route bis zum sogenannten Top durchklettern und noch auf den Bronze-Rang vordringen. Ondra, der zweitbeste Lead-Kletterer, fiel dagegen aus den Medaillenplätzen.
Die beiden deutschen Olympia-Starter Alexander Megos und Jan Hojer hatten in der Qualifikation zuvor den Finaleinzug der besten Acht verpasst. Megos fehlte auf Rang neun nicht viel; der Erlanger konnte auch nicht nachrücken, obwohl Bassa Mawem aus Frankreich wegen einer Verletzung in der Quali früh seinen Finalstart abgesagt hatte. Am Freitag (10.30 Uhr MESZ) kämpfen die Frauen um die Medaillen – deutsche Kletterinnen waren bei Olympia in Japan nicht dabei.
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