Mit einem Weltrekord hat Yulimar Rojas aus Venezuela ihren ersten Olympiasieg im Dreisprung gekrönt. Die zweimalige Weltmeisterin flog in Tokio im letzten Versuch auf 15,67 Meter hinaus und machte danach Riesen-Freudensprünge.
«Ich finde keine Worte. Ich kann dieses Gefühl und diesen Moment nicht beschreiben», sagte die 1,92 Meter große Leichtathletin. «Goldmedaillengewinnerin mit einem olympischen Rekord und ein Weltrekord … wow! Das ist eine fantastische Nacht.»
Rojas übertrumpfte die Bestmarke von Inessa Krawez um 17 Zentimeter: Die Ukrainerin war bei den Weltmeisterschaften 1995 in Göteborg 15,50 Meter gesprungen. Am 21. Februar 2020 hatte die Südamerikanerin in Madrid bereits den seit 2004 von der Russin Tatjana Lebedewa gehaltenen Hallen-Weltrekord um sieben Zentimeter auf 15,43 verbessert.
Schon vorher Gold sicher
Rojas hatte bereits vor dem letzten Durchgang mit 15,41 Metern Gold sicher, ehe sie noch weiter sprang. Silber ging mit Landesrekord an die Portugiesin Patricia Mamona (15,01), Bronze an die Spanierin Ana Peleteiro (14,87). Caterina Ibarguen, die Olympiasiegerin von 2016 aus Kolumbien, wurde mit 14,25 Metern dieses Mal nur Zehnte. Neele Eckhardt-Noack (Göttingen) und Kristin Gierisch (Chemnitz) waren in der Qualifikation ausgeschieden.
«Ich wusste, dass ich diese Weite heute in den Beinen hatte. Technisch habe ich heute Fehler gemacht, aber beim letzten Sprung habe ich alles gegeben», sagte die 25 Jahre alte Rojas. «Es macht mich einfach nur glücklich. Ich werde das jetzt genießen und diese Erfahrung ausleben.»
Wegen der schwierigen politischen Lage in Venezuela lebt Rojas schon länger in Spanien und startet für die Leichtathletik-Abteilung des FC Barcelona, der Rojas Erfolg gleich mal als Breaking News vermeldete. Ihr Trainer ist der frühere kubanische Weitspringer Iván Pedroso, der viermal WM-Gold gewann und 2000 in Sydney Olympiasieger war.
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