Die bisher teils umstrittene Auslegung des Handspiels im Strafraum soll in der kommenden Fußball-Saison nicht mehr zu so vielen Diskussionen führen.
Bei der Europameisterschaft sei die Auslegung des Handspiels in Anlehnung an das neue Regelwerk beispielhaft gewesen, sagte Lutz Michael Fröhlich, Sportlicher Leiter der Elite-Schiedsrichter und Schiedsrichterinnen, nach dem Schiedsrichterlehrgang in Grassau am Chiemsee.
«Der neue Regeltext ist jetzt weg von den Formalisten, wo es um Zentimeter und die genaue Armhaltung geht, hin zur Natürlichkeit, welcher Bewegungsablauf ist natürlich und welcher unnatürlich. In diesem Kontext wird künftig Handspiel ausschließlich bewertet», sagte Fröhlich. Bei den Bewertungen von Foulspielsituationen im Strafraum soll es hin zu einer reinen Foulbetrachtung gehen. «Wir wollen nur die Fouls, die eine effektive Wirkung im Spiel haben, geahndet haben», erklärte der DFB-Schiedsrichter-Chef.
Beim Einsatz des Video-Assistenten (VAR) soll der Referee in seiner Entscheidung «erstmal hoheitlich entscheiden und nur unter der Voraussetzung, klar offensichtlich falsch, bildlich belegt, nachvollziehbar, soll sich der VAR einschalten», sagte Jochen Drees, fachlicher Projektleiter Bereich Video-Assistent beim Deutschen Fußball-Bund.
Dass bei der EM der VAR-Einsatz als sehr positiv und vor allem schnell nachvollziehbar wahrgenommen wurde, habe einen einfachen Grund: «Wir arbeiten in Köln an den Arbeitsstationen im Moment mit drei Leuten, vor Corona mit vier, die ein Spiel parallel betreuen. Bei der UEFA waren das insgesamt sieben beziehungsweise acht Personen, die sich um ein Spiel gekümmert haben», sagte Drees. In Deutschland sei man schon sehr schnell in den Checks, aber im Vergleich zur EM «können wir da natürlich nicht mithalten».
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