Jolyn Beer hat die erste Olympia-Medaille für die deutschen Schützen in Tokio verpasst. Die 27-Jährige verspielte am Samstag im Finale auf der Asaka Shooting Range ihre gute Ausgangsposition und wurde im Dreistellungskampf mit dem Kleinkalibergewehr Sechste.
Bundestrainer Claus-Dieter Roth, der Barbara Engleder in Rio zu Gold geführt hatte, nahm seinen Schützling nach dem Ausscheiden tröstend in den Arm.
«Mein Liegendschießen war zu schlecht, um weiter vorn zu landen, für meine ersten Spiele bin ich super zufrieden», sagte Jolyn Beer.
Das Finale hatte Beer als Dritte erreicht, lag im Duell der besten Acht nach dem Knieend-Anschlag sogar auf Rang zwei, doch dann ging nicht mehr viel. Gold mit olympischem Rekord holte sich die Schweizerin Nina Christen, die vor den beiden Russinnen Juli Zykowa und Julia Karimowa gewann.
Olympia-Debütantin Beer, gelernte Mechatronikerin, die nebenbei studiert und Mitglied der Sportfördergruppe ist, zeigte eine ordentliche Vorstellung. «Ich wäre lieber Profifußballerin geworden, doch so ist es auch okay», sagt der HSV-Fan. Erst stand sie im Tor, «inzwischen bin ich Goalgetterin Number one. Ins Schwarze treffen liegt mir gut», meinte sie schmunzelnd.
Familiär bedingt ist sie jedoch Anhängerin des Fußball-Zweitligisten Hamburger SV. «Ich gehe da sehr mit und bin Leid gewöhnt», sagte sie. Nun ging es ihr bei Olympia ähnlich wie ihrem Lieblingsverein im Endspurt um den Bundesliga-Aufstieg.
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