Trotz ihres Schlüsselbeinbruchs vor knapp zwei Monaten peilt die deutsche BMX-Freestylerin Lara Lessmann bei den Olympischen Spielen eine vordere Platzierung an.
«Die Hoffnung stirbt immer zuletzt, bei Olympia ist alles möglich. Ich werde nicht aufgeben und trotzdem um eine Medaille kämpfen», sagte die 21-Jährige aus Berlin am Samstag nach ihrem sechsten Rang in den Setzlisten-Läufen. «Vielleicht ist das Glück diesmal auf meiner Seite.»
Die neun Teilnehmerinnen gehen im Finale am Sonntag (3.10 Uhr MESZ) in umgekehrter Reihenfolge der Ergebnisse aus den beiden Durchgängen von Samstag an den Start. Lessmann erhielt für ihre Leistungen im Schnitt 69,70 Punkte, als Favoritinnen gehen die Amerikanerinnen Hannah Robert (87,70) und Perris Benegas (86,50) in den Kampf um die Medaillen. «Die Strategie ist bei vielen auf jeden Fall erstmal sicher durchzufahren und nicht hinzufallen, da in der Qualifikation beide Läufe zählen», erläuterte Lessmann den Plan. «Im Finale zählt ein Lauf, da kann man mal all in gehen.»
Nach ihrem Schlüsselbeinbruch bei der WM Anfang Juni war Lessmann eine Titanplatte eingesetzt worden. «Immer wenn ich fahre, kann ich das ziemlich gut ausblenden, weil ich voll im Fokus bin. Da geht es nicht nur um die Arme, sondern auch um die Beine und die Konzentration», sagte die gebürtige Flensburgerin. «Wenn ich mich ausruhe, spüre ich den Druck und den Schmerz in der Schulter ein wenig. Aber wir haben gute Physios dabei.» Schmerzmittel würde sie allerdings nicht nehmen.
Im BMX Freestyle zeigen die Sportlerinnen und Sportler Tricks in jeweils einminütigen Läufen. Die Disziplin ist in Tokio erstmals olympisch, in BMX-Rennen werden seit 2008 in Peking Medaillen bei Sommerspielen vergeben.
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