Die deutschen Hockey-Herren haben ihre holprige Vorrunde beim Olympia-Turnier mit einem medaillenreifen Auftritt beendet und starten selbstbewusst ins Viertelfinale.
Gut zehn Stunden nachdem das Damen-Team seine makellose Bilanz in Tokio ausgebaut hatte, gewann die Mannschaft von Bundestrainer Kais al Saadi die Neuauflage des verlorenen EM-Finals gegen die Niederlande mit 3:1 (1:0). Zum Auftakt der K.o.-Phase geht es nun gegen Argentinien – in dieser Form eine absolut machbare Aufgabe.
«Wir wollen Sonntag gewinnen, auf dieses Spiel warten wir schon sehr lange, und dafür haben wir uns heute die nötigen Prozente geholt», sagte Kapitän Tobias Hauke über den «mental wichtigen» Erfolg. «Ich habe es vor dem Turnier schon gesagt: Wenn wir an unsere Leistungsgrenze gehen so wie heute, dann sind wir in der Lage alle Mannschaften zu schlagen.»
Beim dritten Sieg im fünften Gruppenspiel zeigte die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes eine deutliche Leistungssteigerung zum schwachen 3:4 gegen Südafrika. «Es war eine sehr geschlossene Defensivleistung, ich habe einen nahelos chancenlosen Europameister gesehen», lobte Coach al Saadi sein Team. Die Treffer beim überlegenen Auftritt im Oi Hockey Stadium erzielten Niklas Wellen (10. Minute), der in den Niederlanden spielt, Constantin Staib (51.) und Timm Herzbruch (54.). Damit wurde ein Aufeinandertreffen zum Auftakt der K.o.-Runde mit den bei diesen Sommerspielen noch ungeschlagenen Australiern verhindert.
Revanche für EM-Endspiel
Vor knapp sieben Wochen hatte sich das deutsche Team im Endspiel der Europameisterschaft Gastgeber Niederlande noch im Penaltyschießen geschlagen geben müssen. Mit einem hoch konzentrierten Auftritt bis zum Gegentreffer durch Jeroen Hertzberger (57.) untermauerte die Mannschaft um Hauke nun seine Medaillenambitionen.
Auch die deutschen Damen dürfen auf Edelmetall hoffen. Nach einer einstündigen Gewitter-Geduldsprobe gelang der vierte Sieg im vierten Gruppenspiel. Angeführt von Doppel-Torschützin Lisa Altenburg gelang dem Team von Bundestrainer Xavier Reckinger ein 4:1 (3:0)-Erfolg gegen Schlusslicht Südafrika. Damit schloss die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes zu Weltmeister Niederlande auf, der die Gruppe A anführt. Das Viertelfinal-Ticket hatten die deutschen Damen schon vorher sicher. Gegen Topfavorit Niederlande geht es nun am Samstag (11.30 Uhr MESZ) um den Gruppensieg.
Gewitter verzögert Damen-Match
Die Partie hatte wegen heftiger Regenfälle mit 65 Minuten Verspätung begonnen. Jedes Teams sang zwar noch seine Hymne, dann verließen die Spielerinnen aber fluchtartig und schon pitschnass das Feld. Erst nach einer Stunde hatte sich das Gewitter verzogen. Lisa Altenburg (2./24.), Sonja Zimmermann (10.) und Anne Schröder (49.) sorgten für den souveränen Erfolg. «Sieg, drei Punkte, abgehakt, weiter geht’s», sagte Coach Reckinger. Für sein Team sei bei Olympia viel möglich. «Wir haben unser Topspiel noch nicht gespielt, zum Glück vielleicht. Ich warte immer noch auf das perfekte Spiel», sagte der Belgier.
Auch die starke Lisa Altenburg sieht ihr Team auf dem besten Weg. «Wir machen das echt mega-gut, es macht mega Bock», sagte die 31-Jährige. Im Gipfeltreffen gegen die Niederländerinnen will sie nun «mal ein Ausrufezeichen setzen, um ihnen diese Selbstsicherheit zu nehmen, dass sie uns immer schlagen».
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