Nach dem schweißtreibenden Viertelfinal-Einzug der deutschen Hockey-Damen in der Mittagshitze von Tokio war Bundestrainer Xavier Reckinger rundum zufrieden.
«Das erste Ziel ist erreicht, das ist ein geiles Gefühl. Es sieht gut aus, sehr souverän, eine sehr gute Balance. Es ist viel in der Mannschaft drin», lobte der Coach nach dem 4:2 (2:0) am Mittwoch gegen Irland. Der dritte Sieg im dritten Gruppenspiel machte das vorzeitige Olympia-Weiterkommen perfekt.
Vorbereiten auf das Viertelfinale
«Wir können die nächsten zwei Spiele nutzen, um das Viertelfinale optimal vorzubereiten», betonte Reckinger mit Blick auf die unbedeutend gewordenen Partien am Freitag (2.30 Uhr/MESZ) gegen Schlusslicht Südafrika und am Samstag (11.30 Uhr/MESZ) gegen Topfavorit und Weltmeister Niederlande in Gruppe A.
Der Blick geht bereits Richtung K.o.-Runde und womöglich Richtung Medaillen. So wie in Rio, als Bronze heraussprang. «Wenn wir weiter so performen, kann das für uns eine lange Reise werden. Das war unser erstes Etappenziel. Es ist schon ein Luxus zu wissen, dass wir lange hier bleiben dürfen», ergänzte Cecile Pieper.
Die zur Stürmerin umfunktionierte Spielerin erzielte gegen Irland ihr erstes Turniertor (20.). Dazu waren zweimal Lisa Altenburg (10. und 40./Siebenmeter) sowie Franzisca Hauke (55.) bei Temperaturen von über 30 Grad im Oi Hockey Stadium erfolgreich. Für Irland sorgten jeweils nach einer Strafecke Elena Tice (42.) und Hannah McLoughlin (51.) kurzzeitig für Spannung.
Nachlässigkeiten abstellen
Gegen Top-Mannschaften wie Holland gilt es, diese Nachlässigkeiten abzustellen. Ansonsten hat Reckinger nicht viele Ansatzpunkte. «Ich hätte mir gewünscht, dass die Gegner mehr Fragen stellen beziehungsweise, dass wir mal keine Lösungen finden. Aber auch das haben wir immer gefunden», so der Belgier.
Sein Team überzeugte durch eine kompakte Mannschaftsleistung. Frühe Ballgewinne und die individuelle Klasse machten gegen den Vize-Weltmeister von 2018 den Unterschied. Einzig der verschwenderische Umgang mit den vielen Strafecken war ein kleiner Makel. «Gut, dass etwas passiert, dass wir mal etwas nachsprechen müssen», so der Coach.
Gegen wen es im Viertelfinale geht, ist Reckinger egal. «Alle Mannschaften sind gleich stark. Die sind alle auf Augenhöhe», betonte der Coach, wohlwissend, dass Weltmeister Niederlande und Olympiasieger Großbritannien (2:1 im ersten Spiel) ohnehin in der deutschen Gruppe sind und als Gegner erst einmal wegfallen.
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