Der Deutschland-Achter hat seine Gold-Ambitionen mit dem direkten Finaleinzug bei den Olympischen Spielen untermauert und wie die anderen deutschen Boote am zweiten Renntag in Tokio überzeugt.
Das Paradeboot des Deutschen Ruder-Verbandes zog bei erneut drückender Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit auf den letzten Metern des Vorlaufs auf dem Sea Forest Waterway noch an den lange führenden US-Ruderern vorbei und sicherte sich Platz eins. «Man muss schon auf sehr hohem Niveau und in guter Verfassung sein, um so ein Ding abzufackeln, wie wir das heute gemacht haben. Das war sicherlich eine sehr, sehr gute Leistung», sagte Trainer Uwe Bender.
Der Achter ist neben Einer-Fahrer Oliver Zeidler die größte Gold-Hoffnung des DRV in Tokio und hat nun bis zum für Freitag geplanten Finale Zeit zur Regeneration und Vorbereitung. «Für uns als Mannschaft ist es superwichtig, erst mal zu gewinnen, auch mit der Fahrtzeit und dem, was wir heute geleistet haben. Dementsprechend bin ich da schon zufrieden», sagte Schlagmann Hannes Ocik. Auch die Niederlande siegten in ihrem Vorlauf. Wegen der Wettervorhersagen war das Rennen um einen Tag von Sonntag auf Samstag vorgezogen worden.
Weitere DRV-Medaillenhoffnungen
Der Leichtgewichts-Doppelzweier mit Jonathan Rommelmann (Krefeld) und Jason Osborne (Mainz) überzeugte ebenfalls mit einem Vorlauf-Erfolg und festigte seinen Ruf als Medaillenkandidat. Das Boot qualifizierte sich mit 2,54 Sekunden Vorsprung auf die Vizeweltmeister aus Italien für das olympische Halbfinale und hatte auf die drittplatzierten Portugiesen bereits 22,38 Sekunden Vorsprung. «Das gibt natürlich Zuversicht und untermauert unseren Anspruch, dass wir hier am Ende um die Medaillen mitfahren wollen», sagte Rommelmann der Deutschen Presse-Agentur.
Die beiden am Freitag noch enttäuschenden deutschen Doppelzweier erreichten über den Umweg Hoffnungslauf ebenfalls das Halbfinale. Leonie Menzel (Düsseldorf) und Annekatrin Thiele (Leipzig) kamen auf Rang zwei, Marc Weber (Gießen) und Stephan Krüger (Frankfurt/Main) gewannen ihr Rennen sogar und ließen dabei auch die Vizeweltmeister aus Irland hinter sich. Wegen der witterungsbedingten Änderungen am Rennkalender geht es für beide Boote ohne Ruhetag bereits am Sonntag weiter.
«Erst mal schluckt man und denkt sich keine Pause mehr, kein Tag zum Runterkommen. Aber so, wie wir hier eingestiegen sind, ist es vielleicht ganz gut, dass wir noch ein Rennen vor dem Halbfinale hatten», sagte Weber.
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