24. November 2024

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Suche nach Sancho-Ersatz erfolgreich: BVB vor Malen-Transfer

Von einer optimalen Vorbereitung kann bisher für den neuen BVB-Coach Rose keine Rede sein. Immerhin ist der Wechsel von Sancho perfekt und ein Neuzugang im Anflug. Die Zeit bis zum Saisonstart drängt.

Harte Verhandlungen, naher Vollzug – rechtzeitig zum Start in das Trainingslager scheint sich der Stau bei der Kaderplanung von Borussia Dortmund aufzulösen.

Nach langem Poker soll ein Transfer von Donyell Malen von der PSV Eindhoven zum Revierclub kurz vor dem Abschluss stehen. Wie das «Eindhovens Dagblad» und «Voetbal International» berichteten, sollen sich beide Vereine weitestgehend einig sein.

Den offiziellen Wechsel von Jadon Sancho für 85 Millionen Euro zu Manchester United haben die Dortmunder bestätigt. Die vertraglichen Details seien geklärt, der Transfer müsse nun noch ordnungsgemäß entsprechend der FIFA-Verbandsstatuten abgewickelt werden, teilte der Fußball-Bundesligist mit. «Es war Jadons ausdrücklicher Wunsch, zurück in sein Heimatland zu wechseln, er hat sich dabei jederzeit absolut korrekt verhalten. Ich möchte mich daher im Namen aller Borussen bei ihm bedanken», sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.

Sancho bedankte sich zum Abschied aus Dortmund: «Ich kann den Verantwortlichen von Borussia Dortmund nicht genug danken für die Chance, die sie mir als sehr jungem Spieler geboten haben. Beim BVB konnte ich zu dem Spieler reifen, der ich heute bin. Der DFB-Pokalsieg in der vergangenen Saison war ein krönendes Ende meiner Zeit beim BVB.»

Malen mit starker Quote in Eindhoven

Der Nachfolger des 21 Jahre alten englischen Nationalspielers steht schon vor der Tür. Einen Teil der Ablöse reinvestiert der Pokalsieger in den Zukauf von Malen. Dem Vernehmen nach werden für den 22 Jahre alten niederländischen Nationalspieler, der einen Fünfjahresvertrag unterschreiben soll, knapp 30 Millionen Euro plus möglicher Bonuszahlungen fällig.

Läuft alles nach Plan, dürfte der als Sancho-Ersatz eingeplante Angreifer noch in Bad Ragaz zur Mannschaft stoßen. 27 Treffer und zehn Vorlagen in 45 Pflichtspielen für Eindhoven in der vergangenen Saison sprechen für seine Klasse.

Dabei schien die Verpflichtung des Wunschspielers, der als einer der schnellsten Profis der niederländischen Liga gilt, noch zu scheitern. Schlagzeilen, wonach der Preis für den auch von englischen Clubs umworbenen Malen von 30 auf 40 Millionen Euro gestiegen sei, hatte auch bei Michael Zorc für Verdruss gesorgt. Deshalb stellte der BVB-Sportdirektor vor wenigen Tagen einen Ausstieg aus dem Vertragspoker in Aussicht: «Es muss finanziell passen, ansonsten muss man auch mal Nein sagen.»

Die frohe Kunde von der nahen Einigung dürfte vor allem bei Marco Rose für Erleichterung gesorgt haben. Denn von einer optimalen Vorbereitung auf die neue Saison konnte beim neuen BVB-Coach bisher wahrlich keine Rede sein. Obwohl das erste Pflichtspiel im Pokal beim SV Wehen Wiesbaden bereits in zwei Wochen ansteht, musste er bisher mit einem Rumpfkader trainieren.

Kommt ein Mainzer für die Defensive?

Immerhin sollen EM-Teilnehmer wie Mats Hummels, Axel Witsel, Thorgan Hazard, Manuel Akanji noch in Bad Ragaz hinzustoßen. Noch später nehmen Jude Bellingham und Thomas Delaney das Training auf. In seiner Not stockte Rose den Kader für das Trainingslager mit zwei Testspielen gegen Athletic Bilbao (24. Juli) und FC Bologna (30. Juli) mit mehreren Spielern aus der U23 und U19 auf.

Nicht auszuschließen, dass der Bundesliga-Dritte der vergangenen Saison neben Malen auch in der Defensive noch nachbessert. Denn in diesem Mannschaftsteil scheint der Handlungsbedarf momentan am größten. Weil Nationalspieler Hummels nach der EM über Probleme an der Patellasehne klagt und die beiden Franzosen Dan-Axel Zagadou und Soumaila Coulibaly noch länger verletzt ausfallen, steht mit Manuel Akanji derzeit nun ein fitter Innenverteidiger zur Verfügung.

Als mögliche Verstärkung wird Jeremiah St. Juste vom 1. FSV Mainz 05 gehandelt. Noch hofft Trainer Rose auf eine schnelle Genesung von Hummels: «Er ist auf einem guten Weg und hat noch ein bisschen Zeit, um sich zu regenerieren.»

Von Heinz Büse, dpa