Als Simon Terodde erfuhr, dass es zum Auftakt gleich gegen seinen Ex-Club geht, ploppten die Nachrichten im Minutentakt auf seinem Handy auf.
«Das ist schon etwas Außergewöhnliches. Auch in meinem hohen Alter blendet man so etwas nicht einfach aus», sagte der 33 Jahre alte neue Mittelstürmer des FC Schalke 04 im «Sky»-Interview.
Ausgerechnet gegen den Hamburger SV startet der Revierclub nach dem Bundesligaabstieg am Freitagabend (20.30 Uhr/Sky und Sat.1) in die Zweitligasaison. «Da frotzelt man ein bisschen», erzählte Terodde, der für den HSV in der abgelaufenen Saison zwar 24 Treffer erzielte, aber nicht zum vierten Mal Torschützenkönig der 2. Liga wurde und auch nicht zum dritten Mal ein Team mit seinen Toren zum Aufstieg führen konnte.
Schalke zählt auf den Torjäger
Beim FC Schalke hofft man allerdings auf die alten Instinkte des in Bocholt geborenen Torjägers, der gleich vor mehreren Rekorden steht. In der Ewigen Torjägerliste der 2. Liga liegt er mit 142 Treffern nur noch zwölf Tore hinter Spitzenreiter Dieter Schatzschneider. Viermal Torschützenkönig wurde auch noch kein Spieler in der 2. Liga.
Schatzschneider, der seine meisten Tore für Hannover 96 erzielt hat, gönnt es seinem möglichen Nachfolger. «Ich bin mir sicher, dass er bei Schalke kommende Saison 20 Treffer machen wird. Sein Rekord ist dann für die Ewigkeit», sagte der 63-Jährige dem «Kicker».
Terodde hat gerade zu Beginn seiner Karrie nicht immer am laufenden Band und auch nicht in jeder Liga häufig getroffen, aber in der 2. Fußball-Bundesliga ist er ein Torgarant. «Er kennt die 2. Liga, hat über viele Jahre die richtige Mentalität und Einstellung nachgewiesen, um dort erfolgreich zu sein. Das macht Simon zu einem zentralen Baustein unserer neuen Mannschaft», sagte Schalkes Sportvorstand Peter Knäbel. In der Vorbereitung hat er seine Klasse mit acht Testspieltreffern bereits unter Beweis gestellt. «Seine Quote spricht für seine Qualität», befand auch Trainer Dimitrios Grammozis.
Kein Aufstieg mit dem HSV
Beim HSV ging die Rechnung mit dem Aufstiegsgaranten nicht auf. Den VfB Stuttgart und den 1. FC Köln hatte Terodde zuvor mit seinen Toren in die Bundesliga geführt, für Hamburg hat es nicht gereicht, auch wenn Terodde der beste Schütze im Team war. Unter dem neuen Trainer Tim Walter wollen sich die Hanseaten nun mit unterschiedlichen Stürmertypen anders aufstellen.
Zur neuen Ausrichtung passt, dass der für knapp eine Million Euro von Cardiff City geholte Robert Glatzel keine Terodde-Kopie sein will. «Ich bin heiß auf das Spiel, nicht auf irgendeinen Vergleich.» Das sei ihm egal und auch im Team kein Thema, sagte der 27-Jährige. Glatzel ist ein komplett anderer Stürmertyp als sein Vorgänger.
Terodde ist ein Ein-Kontakt-Stürmer, der nicht lange fackelt, Glatzel bringt spielerische Elemente ein. «Ich bin beidfüßig und vor dem Tor gut. Ich will auch am Spiel teilnehmen, der Mannschaft helfen und auch die Mitspieler in Szene setzen», sagte der Neuzugang vor dem direkten Aufeinandertreffen.
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