Notizen von den Olympischen Spielen in Tokio – gesammelt von der Deutschen Presse-Agentur.
ZUSCHAUER: Das letzte NBA-Finale wollten sich auch die deutschen Basketballer in Tokio nicht ganz entgehen lassen. Aufgrund des vollen Terminplans wenige Tage vor dem Olympia-Auftakt am Sonntag gegen Italien reichte es aber nur zum Schauen der Begegnung an einer Bushaltestelle auf einem Tablet. Der Deutsche Basketball-Bund postete ein entsprechendes Foto auf Instagram. Die Milwaukee Bucks um Superstar Giannis Antetokounmpo setzten sich in der Finalserie gegen die Phoenix Suns durch und gewannen zum zweiten Mal den Titel.
KAFFEE: Den ersten Erfolg haben Deutschlands Tischtennis-Asse schon vor dem Start in die Wettkämpfe gefeiert, nämlich bei der Ausstattung der Appartements im olympischen Dorf. «Leider haben uns die Trainer den Fernseher geklaut. Aber wenigstens haben wir den Kampf um das Wichtigste gewonnen: unsere Kaffeemaschine», erzählte Dimitrij Ovtcharov in einem Videoclip. Wie schon bei anderen Großevents zuvor hatte Kaffee-Kenner Boll das Gerät organisiert, das Pulver wurde schon vor Wochen von Deutschland nach Japan geschickt. Einen kurzen Schreckmoment gab es in der Männer-WG dann nur, als die Kaffeemaschine zunächst nicht funktionierte – bis Sportdirektor Richard Prause mit einem Stromkonverter anrückte.
ROMANTIK: Vor dem Auftakt des olympischen Fußball-Turniers gegen Brasilien verzichtet U-21-Trainer Stefan Kuntz auf eine ganz bestimmte Motivationsspritze. Vor der Partie in Yokohama am Donnerstag (13.30 Uhr MESZ/ARD und Eurosport) will er keine Videos vom historischen 7:1-Sieg der Nationalelf über die Seleção im WM-Halbfinale 2014 zeigen. «Wir sind ein bisschen unromantischer, weil wir auf die Vergangenheit nix geben», sagte der Saarländer.
FRISCH VERHEIRATET: Die Flitterwochen der Tennisprofis Jelina Switolina und Gael Monfils müssen warten und sollen im November nachgeholt werden. Erst am Freitag haben die ukrainische Weltklassespielerin und der französische Top-20-Spieler geheiratet, nur wenige Tage später trainierten Switolina und ihr Ehemann im Ariake Tennis Park. Aufregender hätte der Vorlauf vor dem am Samstag beginnenden Turnier für die beiden kaum sein können. «Es ist unglaublich», sagte Switolina. «So viele aufregende Events in meinem Leben. Jetzt ist es schön, bei Olympia zu sein.» Ein wenig ungewöhnlicher ist auch ihre Beziehungsgeschichte. Kurz vor der Verlobung sollen sich die beiden für eine Pause getrennt haben.
TIERISCH: Zuschauer hat es beim Auftaktspiel der Olympischen Spiele im japanischen Fukushima zwar nicht gegeben, dafür hat sich aber ein Bär blicken lassen. Wie die japanische Boulevard-Zeitung «Nikkan Sports» am Mittwoch meldete, wurde das etwa einen Meter große Tier am frühen Morgen an einem Fluss nahe des Azuma-Baseballstadions gesichtet. Berichte über Schäden gab es nicht. Wenige Stunden später startete Gastgeber Japan dort mit einem 8:1-Sieg im ersten Softball-Spiel des olympischen Turniers gegen Australien in die Sommerspiele. Schon am Vortag hatte sich ein Bär dort blicken lassen.
WARTEN AUF DIE WELLEN: Vier Tage vor dem geplanten Wettkampfstart nutzte Wellenreiter Leon Glatzer die Trainingszeit für einen Materialcheck. Surfen unter Top-Bedingungen war am Tsurigasaki Surfing Beach nicht drin. Die Wellen waren dafür einfach zu klein. Der einzige deutsche Teilnehmer bei der olympischen Wellenreit-Premiere hofft auf bessere Verhältnisse zum Wochenende. Die Vorhersage verspricht etwas höhere Wellen.
DORFIDYLLE: So richtig heimelig findet es die deutsche Tennisspielerin Laura Siegemund im olympischen Dorf offenbar nicht. «Ich bin überrascht, wie spartanisch es ist. Spartanisch ist es immer. Es ist aber ja fast ein bisschen Rohbau-Atmosphäre. Ich bin überrascht, mit wie wenig Liebe es hergerichtet ist», sagte die 33-Jährige am Mittwoch. Im Dorf gebe es kein Rasenstück. «Da haben sie einen grünen Outdoor-Teppich hingelegt. Hätte man das grün bepflanzt, sähe es ganz anders aus. Funktional ist es trotzdem.»
SONNENSCHEIN: Das deutsche Beachvolleyball-Duo Karla Borger und Julia Sude kommt mit der Hitze in Japan ganz gut zurecht. «Die Bedingungen jetzt sind im Prinzip genau so wie damals beim olympischen Vorbereitungsturnier. Prima. Je heißer, desto besser. Das liegt uns», berichtete Sude am Mittwoch und betonte: «Wir sind, was das Wetter angeht, absolute Asien-Liebhaberinnen und haben bei solchen Bedingungen unsere erfolgreichsten Turniere gespielt.»
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