28. November 2024

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Ringer Stäbler mit Sorgen wegen Schulter und Gewicht

Ausnahmeringer Frank Stäbler sehnt trotz körperlicher Qualen den letzten großen Wettkampf seiner Karriere bei Olympia herbei.

«Die Vorfreude auf Japan ist riesig», sagte der dreimalige Weltmeister, knapp zwei Wochen vor seinem Start in Tokio. «Ich glaube, ich habe mich noch nie so sehr auf ein Event gefreut, weil ich noch sie so lange darauf hingefiebert habe.»

Der 32-Jährige will sich seit den enttäuschenden Sommerspielen von Rio de Janeiro 2016 revanchieren, wegen Corona und der Verlegung der Tokio-Spiele musste er das Karriereende gar um ein Jahr verschieben.

Allerdings kämpft der Baden-Württemberger nicht in Top-Verfassung und auch nicht als Favorit. Das liegt an einer Schulterverletzung wegen der er aus Vorsicht zuletzt kein Turnier als Olympia-Generalprobe mehr bestritt. «Meine Schulter hat nicht mitgespielt», berichtete er, «die wurde, je intensiver es wurde, immer schlimmer». Im Training könne er dann langsamer machen; bei einem Wettkampf war ihm das Risiko aber zu groß, sich wie schon vor Rio noch mehr zu verletzen.

Stäbler muss zudem in der Griechisch-Römisch-Gewichtsklasse bis 67 Kilogramm antreten und deshalb extrem viel abnehmen – normalerweise wiegt der Modellathlet rund 75 Kilogramm. Kaum ein anderer Starter muss sich für den Wettkampf so nach unten hungern. Weil das bei den klimatischen Bedingungen in Tokio nochmal härter ist als ohnehin schon, will er bereits beim Flug nach Asien am nächsten Montag so wenig wiegen wie möglich. Am Dienstag habe er mit 69,9 erstmals weniger als 70 Kilogramm gewogen. Dennoch räumte Stäbler ein, das die Gewichtsreduktion «ein großes Fragezeichen vor Ort» sein werde.

Ein weiterer Unsicherheitsfaktor wird die zuschauerleere Halle sein – Stäbler bringt sich vor allem vor Publikum zu Höchstleistungen. Bei der EM im Frühjahr schied er vor leeren Rängen früh aus. «Diesmal bin ich darauf eingestellt», hoffte er. «Ich muss versuchen, das komplett auszublenden. Es geht alles über die Vorstellungskraft: In meinem Kopf sind da dann 50.000 euphorische Menschen.»