Der Europarekord über 100 Meter von Alex Wilson hat Zweifel ausgelöst – auch bei dem Schweizer Leichtathleten selbst.
«Direkt nach dem Rennen dachte Alex, dass er vielleicht 10,10 Sekunden oder bestenfalls 10,00 gelaufen ist, aber niemals so schnell, wie es auf der Anzeigetafel im Stadion und in den Ranglisten zu lesen war», sagte Wilsons Berater Andreas Hediger der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «Stimmt es, sind Sie sicher, ist alles in Ordnung?», soll Wilson die Offiziellen gefragt haben.
Der 30-Jährige war bei einem Meeting in Atlanta die Strecke in 9,84 Sekunden gerannt. Der gebürtige Jamaikaner verbesserte damit die alte kontinentale Bestleistung des Portugiesen Francis Obikwelu und des Franzosen Jimmy Vicaut (9,86 Sekunden). Zudem unterbot er den von ihm gehaltenen Schweizer Rekord über 200 Meter um neun Hundertstelsekunden auf 19,89 Sekunden.
Verband vermeldet Rekorde nur «vorbehaltlich»
«Ich selber stelle mir bei diesen Auftritten die gleichen Fragen wie ihr Journalisten. Der Athlet sah sich selber nicht in so guter Form, auch wenn er sich gut vorbereitet hatte. Aber auf dem Ergebniszettel stehen 9,84 Sekunden über die 100 Meter und 19,89 Sekunden über die 200 Meter», sagte Hediger weiter.
Der Verband Swiss Athletics vermeldete die Rekorde «vorbehaltlich» und hat inzwischen Daten nachgefordert. Wilson hatte über 100 Meter einen günstigen Rückenwind von 1,9 Meter pro Sekunde. In der Olympia-Saison war der Sprinter bisher nicht groß aufgefallen und hatte Bestzeiten von 10,38 beziehungsweise 20,64 Sekunden zu Buche stehen.
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