Das britische Unterhaus hat einen diplomatischen Boykott der Olympischen Winterspiele 2022 gefordert. Das Ereignis solle nicht in einem Land stattfinden, dessen Regierung glaubhaft Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen würden, heißt es in dem Beschluss.
Daher sollte die Regierung Einladungen für einen Besuch der Spiele ablehnen, solange Peking nicht die «Gräueltaten» gegen die muslimische Minderheit der Uiguren in der nordwestchinesischen Provinz Xinjiang einstelle. Der Beschluss der Parlamentskammer, der parteiübergreifend Zustimmung fand, ist für die Regierung von Premierminister Boris Johnson nicht bindend.
Der konservative Abgeordnete und frühere Minister Iain Duncan Smith warnte vor einer Wiederholung der britischen Appeasement-Politik vor dem Zweiten Weltkrieg. «Wir haben vergessen, was passiert ist, als wir eine andere schreckliche Diktatur besänftigt haben», sagte er. «60 Millionen Menschen starben als Folge unseres Versagens, als wir sie besänftigten, und wir sind heute auf dem gleichen Weg.»
Sein Parteikollege Tim Loughton verwies darauf, dass frühere Einbindungsversuche Chinas gescheitert seien. Die Olympischen Winterspiele 2008 in Peking seien vom Internationalen Olympischen Komitee als Katalysator für Menschenrechtsreformen in China angekündigt worden. «Ein weithin anerkannter Völkermord in Xinjiang später, Tausende verhafteter, inhaftierter, vertriebener, gefolterter und getöteter Tibeter später, angesichts der Auslöschung der Redefreiheit und der politischen Freiheiten in Hongkong (..) kann man sagen, das lief gut, nicht wahr?», sagte Loughton.
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