Trotz Protesten wird der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, Thomas Bach, vor den Olympischen Spielen die Stadt Hiroshima besuchen.
Bach werde anlässlich des Olympischen Friedens an diesem Freitag nach Hiroshima fahren und an der Gedenkstätte im Friedenspark einen Kranz niederlegen, teilten die Olympia-Organisatoren am Mittwoch mit. Die Sommerspiele werden am 23. Juli eröffnet.
Hiroshima war zum Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 von einer amerikanischen Atombombe zerstört worden. Eine Bürgergruppe hatte Bach vorgeworfen, Hiroshimas Rolle als Botschafter des Weltfriedens zu missbrauchen und die Regierung zur Absage des Besuchs aufgefordert.
Mehr als 50.000 unterzeichnen Online-Petition
Eine Online-Petition gegen Bachs Besuch wurde bis Mittwoch von mehr als 50.000 Menschen unterzeichnet. Ungeachtet dessen teilten die Olympia-Organisatoren mit, der IOC-Chef werde im Friedenspark auch das Museum, das die Auswirkungen des Atomwaffeneinsatzes dokumentiert, besuchen. Er wird von Japans Organisationschefin Seiko Hashimoto begleitet. Zeitgleich reise der Chef der Koordinierungskommission des IOC, John Coates, nach Nagasaki und werde das dortige Atombombenmuseum und die Friedens-Gedächtnishalle besuchen, hieß es.
Von den damals 350.000 Bewohnern Hiroshimas waren beim Abwurf der amerikanischen Atombombe am 6. August 1945 auf einen Schlag schätzungsweise mehr als 70.000 Menschen ums Leben gekommen; bis Ende Dezember 1945 lag die Zahl schon bei 140.000.
Drei Tage nach Hiroshima zündeten die USA eine zweite Atombombe über Nagasaki im Süden. Bis zum Dezember 1945 starben dort weitere 70.000 Menschen. Kurz danach kapitulierte das japanische Kaiserreich. Hiroshima ist heute eine Großstadt und weltweites Symbol für Krieg – und Frieden.
Weitere Nachrichten
Pogacar über Gelbes Trikot überrascht: «Fühlt sich gut an»
Tedescos Belgier haben Spaß vor Achtelfinale
Rassistische Kommentare gegen Ansah: DLV prüft Strafanzeige