23. November 2024

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Olympia-Stadt Tokio vor erneutem Notstand

Vor den Olypischen Spielen steigen die Corona-Infektionszahlen und die japanische Regierung sieht sich gezwungen, zu handeln.

Während der Olympischen Spiele soll in Tokio erneut der Corona-Notstand herrschen.

Angesichts wieder deutlich steigender Infektionszahlen sehe sich die Regierung zu diesem Schritt gezwungen, wie japanische Medien berichteten. Ministerpräsident Yoshihide Suga wollte seine Entscheidung noch am selben Tag bekanntgeben. Am Vortag hatte die Stadtverwaltung 920 neue Infektionsfälle gemeldet. Das ist der höchste Stand an Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden seit dem 13. Mai. Damit liegt die Zahl der Neuinfektionen seit 18 Tagen jeweils über dem Wert des gleichen Tages der Vorwoche. Eine Absage der Spiele scheint jedoch weder Japans Olympia-Machern noch dem IOC in den Sinn zu kommen. Die Spiele sollen am 23. Juli eröffnet werden – möglicherweise aber ohne Zuschauer.

Eigentlich hatte Suga lediglich eine Verlängerung des bis Sonntag angesetzten Quasi-Notstand mit weniger strengen Maßnahmen geplant. Doch die Infektionslage ist so ernst, dass man offenbar um einen Notstand nicht herumkommt. Das wäre inzwischen der vierte für Tokio. Der Notstand ist allerdings kein lockdown mit harten Ausgangssperren wie in anderen Ländern. Während die Bürger aufgerufen sind, möglichst zu Hause zu bleiben, dürfen Restaurants keinen Alkohol ausschenken, kein Karaoke anbieten und müssen abends früher als normal schließen.

Der bevorstehende neue Corona-Notstand wird nach japanischen Medienberichten möglicherweise bis zum 22. August verhängt werden, also bis weit nach Ende der Spiele. Viele Menschen in Japan fürchten, dass die Spiele zu einem Superspreader-Event werden könnten. Japans Olympia-Macher und das Internationale Olympische Komitee betonten bisher immer, dass alles «sicher» ablaufen werde. Eine Entscheidung über die weiterhin strittige Frage der Zulassung von heimischen Zuschauern wollen Japans Organisatoren gemeinsam mit der Zentralregierung, der Stadtverwaltung von Tokio sowie dem IOC und dem Paralympischen Komitee treffen – möglicherweise noch am Donnerstag.