23. November 2024

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Anfrage beim IOC: Prothesenspringer Rehm hofft auf Tokio

Der Leverkusener Prothesen-Weitspringer Markus Rehm versucht weiter, über eine Sondergenehmigung an den Olympischen Spielen in Tokio teilzunehmen.

Ein entsprechender Antrag des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) liegt dem Deutschen Olympischen Sportbund vor, wie der DOSB der dpa betätigte. Rehm werde für Japan nominiert «unter der Voraussetzung, dass eine entsprechende Startgenehmigung vorliegt», hieß es in einer Stellungnahme.

«Am Ende wäre ich einfach nur stolz mein Land bei den Spielen zu repräsentieren, nicht beim Kampf für eine Medaille, sondern beim Kampf gegen Diskriminierung, für Vielfalt und
Inklusion», sagte dreimaligen Paralympics-Sieger in einer Mitteilung seines Managements.

IOC-Antwort steht noch aus

Der DOSB hat nach eigenen Angaben am vergangenen Mittwoch den DLV gebeten, als zuständiger Fachverband eine Genehmigung bei World Athletics für einen Start einzuholen. «Parallel hat der DOSB in seiner Funktion als Nationales Olympisches Komitee das IOC um eine Startgenehmigung für Markus Rehm ersucht», hieß es weiter. World Athletics habe das Ansinnen des DLV mittlerweile abgelehnt; eine Antwort des Internationalen Olympischen Komitees stehe noch aus.

Der 32-jährige Rehm hatte bei den Leichtathletik-Meisterschaften Anfang Juni in Braunschweig, wo er außerhalb der Wertung 8,29 Meter sprang, seine Forderung bekräftigt. In der Leichtathletik wird immer wieder diskutiert, ob seine Hightech-Carbonprothese Rehm einen Vorteil verschafft oder nicht.

Der Weltverband lässt Behinderte bei seinen Titelkämpfen nicht mehr zu, nachdem er den südafrikanischen 400-Meter-Läufer Oscar Pistorius bei der WM 2011 und bei Olympia 2012 starten lassen musste. Pistorius hatte dies beim Internationalen Sportgerichtshof erstritten. Im vergangenen Jahr gab es vom Cas ein weiteres wegweisendes Urteil: Danach müssen nicht mehr die Sportler beweisen, keinen Vorteil durch Prothesen zu haben, dieser muss ihnen nachgewiesen werden.