Eine willkommene Regenpause hat Angelique Kerber vor dem schnellen Drittrunden-Aus in Wimbledon bewahrt und doch noch den Weg ins Achtelfinale geebnet. Die 2018 in London siegreiche Kielerin gewann am Samstag 2:6, 6:0, 6:1 gegen Alexandra Sasnowitsch aus Belarus.
Das Match war kurz vor dem Ende des ersten Durchgangs länger unterbrochen, danach schaffte Kerber dank einer enormen Steigerung die Wende. Die 33-Jährige machte den Erfolg über die Nummer 100 der Weltrangliste nach 1:15 Stunden perfekt.
Nächste Gegnerin ist an diesem Montag US-Jungstar Coco Gauff, die 17-Jährige ist an Nummer 20 gesetzt. «Das wird wirklich ein interessantes Match», sagte Kerber vor dem ersten Duell der beiden. «Sie ist gefährlich, besonders auf Rasen. Sie hat das Feuer.»
Auf dem Platz Nummer zwei, wo sich Kerber am Donnerstag mehr als drei Stunden lang zum Sieg gegen die Spanierin Sara Sorribes Tormo gequält hatte, stand es am Samstag nach nur zwölf Minuten 0:4. Sasnowitsch spielte wesentlich druckvoller als die bisherigen Kontrahentinnen und attackierte vom ersten Ballwechsel an kompromisslos. Gleich zweimal verlor Linkshänderin Kerber ihren anfangs zu schwachen Aufschlag gegen die 27-Jährige aus Minsk, die vor drei Jahren – als Kerber den Titel holte – immerhin im Achtelfinale stand.
Nach 20 Minuten und drei Spielbällen zum 2:5 wurde das Match wegen Regens erst einmal unterbrochen und Kerber bekam Zeit zum Nachdenken. Erst nach 1:45 Stunden Wartezeit ging es weiter, Kerber verkürzte auf 2:5, doch der Satz war wenig später weg, auch weil Sasnowitsch über den wesentlich besseren Aufschlag verfügte.
Nach verpasstem Start steigt der Druck
«Ich habe ein bisschen den Start verpasst im ersten Satz», sagte Kerber und versuchte in der Pause mit ihrem Team, das Match zu analysieren. «Die haben versucht, mich zu motivieren, das hat geklappt.» Danach setzte sie den Plan um, mit dem sie eigentlich zuvor auch schon beginnen wollte.
Die einstige Nummer eins der Welt war auf Fehler angewiesen, und die kamen nun – auch weil Kerber selbst den Druck erhöhen konnte. Sasnowitsch bekam nicht mehr so viele Möglichkeiten, ihre oft unerreichbaren Grundschläge anzubringen und hatte nun öfters das Nachsehen bei den nicht so häufigen längeren Ballwechseln. Lohn war ein ebenfalls schneller Vorsprung in Durchgang zwei und der Satzgewinn nach nur 25 Minuten.
Sasnowitsch versuchte es nun häufiger mit guten Stopps, Kerber hielt unter mittlerweile blau-weißem Himmel mit ihrem Kampfgeist dagegen. Das Break zum 3:1 bejubelte sie mit dem nächsten, energischen «Komm jetzt!» Danach gelangen sogar drei Asse zum 4:1, das Kerber mit der geballten Faust registrierte. Wenig später machte sie mit dem nächsten Ass den Sieg im ersten Vergleich mit Sasnowitsch perfekt.
Weitere Nachrichten
Koepfer muss verletzt für Wimbledon absagen
Koepfer muss verletzt für Wimbledon absagen
Wimbledon beginnt: Chance für Zverev, Rätsel um Djokovic