Werder Bremens Trainerlegende Thomas Schaaf hat verärgert auf sein Ende als Technischer Direktor des Bundesliga-Absteigers und vor allem auf die offizielle Begründung des Vereins dafür reagiert.
«Ich bin total baff, ich kann das überhaupt nicht nachvollziehen», sagte der 60-Jährige dem Multimediaportal «Deichstube». «Ich bin nicht beleidigt, dass ich keinen neuen Vertrag bekommen habe. Aber ich will, dass die Fakten richtig dargestellt werden und nicht der Eindruck entsteht, ich hätte irgendwelche übertriebenen und nicht erfüllbaren Gehaltsforderungen.»
Seit 2018 Technischer Direktor
Schaaf war von 1978 bis 1995 Profi und von 1999 bis 2013 Cheftrainer bei den Bremer. In dieser Funktion gewann er 2004 mit Werder auch das Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal. 2018 kehrte er als Technischer Direktor zu seinem Herzensverein zurück, der für die Ausbildung von Trainern und Jugendspielern zuständig war. Am letzten Spieltag der abgelaufenen Saison übernahm er sogar für 90 Minuten noch einmal die Bundesliga-Mannschaft. Am Montag gaben die Bremer bekannt, Schaafs Vertrag nach dem Erstliga-Abstieg vor allem aus wirtschaftlichen Gründen nicht verlängern zu können.
«Das kann ich in keiner Weise so stehen lassen. Es ging in dem Gespräch mit Frank Baumann gar nicht um die finanzielle Seite», sagte Schaaf. «Ich wäre für viele Dinge sehr offen gewesen, ich kenne doch unsere finanzielle Situation. Wir haben schon längst auf Gehalt verzichtet und Einsparungen vorgenommen.» Außerdem betonte er: «Wenn es mir wirklich um den wirtschaftlichen Aspekt gegangen wäre, hätte ich das vor drei Jahren gar nicht gemacht. Da lagen mir ganz andere Angebote vor.»
Werder-Geschäftsführer Baumann wies diese Aussagen am Mittwoch zurück. «Wir konnten ihm einfach kein Angebot machen, selbst nicht zu drastisch reduzierten Konditionen. Es war nie davon die Rede, dass er zu hohe finanzielle Forderungen stellt. Ich habe nie gesagt, dass Thomas um Geld gepokert hat», sagte der ehemalige Spieler von Schaaf der «Bild»-Zeitung. «Viele haben offenbar immer noch nicht verstanden, in welch kritischer wirtschaftlicher Situation wir stecken. Wir müssen in allen Bereichen drastisch Kosten sparen und haben trotz großer Kraftanstrengungen noch nicht alle Ziele erreicht.»
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