24. November 2024

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Zehnkämpfer Niklas Kaul: «Der erste Tag war scheiße»

Auch ein Senkrechtstarter wie Niklas Kaul muss durch die Qualifikations-Mühle für Olympia. Der Zehnkämpfer hat in Ratingen technische Probleme, bleibt aber zuversichtlich.

Zehnkampf-Weltmeister Niklas Kaul hat am ersten Tag beim Meeting in Ratingen nicht glänzen können, muss aber nicht groß um sein Olympia-Ticket bangen.

Der 23 Jahre alte Mainzer belegte nach fünf Disziplinen mit 4009 Punkten nur den achten Platz. Seine Stärken liegen in den Disziplinen am zweiten Tag. In Führung lag der Frankfurter Andreas Bechmann mit 4370 Punkten vor Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied/4304) und dem Ulmer Tim Nowak (4194).

«Der erste Tag war scheiße, das muss man offen so sagen», räumte Kaul ein. «Die Konkurrenz ist stark, darum werde ich morgen auf jeden Fall starten. Wenn es sich abzeichnet, dass es für mich mit der Olympia-Qualifikation reicht, werde ich auf die letzten beiden Disziplinen verzichten.»

Auch bei der ersten Ausscheidung für Tokio Ende Mai in Götzis/Österreich lief es für Kaul mit nur 8263 Punkten und Platz fünf nicht optimal. Sollten in Ratingen drei deutsche Rivalen die Olympia-Norm von 8350 Zähler noch übertreffen, hätten sie Vorrang bei der Nominierung für die Sommerspiele – und die 8691 Punkte von 2019 des jüngsten Zehnkampf-Weltmeister der Leichtathletik-Geschichte würden nicht zählen. Für das deutsche Spitzentrio wird es jedoch sehr schwer, Kaul am Sonntag aus den drei Olympia-Plätzen zu drängen.

Schwäche im Weit- und Hochsprung

Kaul startete vor 250 zugelassenen Zuschauern mit für ihn flotten 11,21 Sekunden über 100 Meter, ließ aber im Weitsprung mit 7,04 Meter, im Kugelstoßen mit 14,02 Metern und im Hochsprung mit 1,97 Meter bei zwei ungültigen Versuchen viele Punkte liegen.

«Es hört sich komisch an: Aber ich fühle mich fit wie nie. Das Problem ist die körperliche Fitness technisch umzusetzen. Das gelingt mir momentan nicht», sagte Kaul. Er betonte aber: «Wenn ich in Tokio antrete, mache ich mir keine Sorgen um die Form. Beim Saisonhöhepunkt hat es noch immer geklappt.»

Odile Ahouanwanou führt im Siebenkampf

Bei den Frauen hatte in Carolin Schäfer die in den vergangenen Jahren dominierende deutsche Siebenkämpferin abgesagt. Die 29 Jahre alte Frankfurterin ist nach Nachwirkungen einer Corona-Impfung noch nicht in Topform. Die WM-Zweite von 2017 bringt zwar die Olympia-Norm von 6420 Punkten aus 2019 mit, muss aber bis Ende Juni noch einen Leistungsnachweis liefern.

Im Siebenkampf der Frauen lag Odile Ahouanwanou aus Benin nach vier Disziplinen mit 3830 Punkten vor der Finnin Maria Huntington (3712), Vanessa Grimm vom Königsteiner FV (3690) und Anna Maiwald (3684) aus Leverkusen. Im komplizierten Qualifikationsmodus für die Sommerspiele darf die eine oder andere Deutsche hoffen, über die Weltrangliste noch nominiert zu werden.