Vor der außerordentlichen Sitzung des Obersten Gerichtshofs Brasiliens zur Austragung der Copa América in dem südamerikanischen Land hat Nationaltrainer Tite den Kader für das Fußball-Turnier benannt.
Dieser besteht weitgehend aus den Akteuren um Superstar Neymar, die auch für die WM-Qualifikationsspiele gegen Ecuador und Paraguay nominiert gewesen waren, wie aus einer Mitteilung des brasilianischen Fußballverbandes CBF hervorging. Nach einer Verletzung kehrt Innenverteidiger Thiago Silva vom FC Chelsea für Rodrigo Caio (Flamengo Rio de Janeiro) zurück.
Falls alles so bleiben sollte, wie es geplant ist, trifft der fünfmalige Weltmeister zum Auftakt der Copa América in Brasília am 13. Juni auf Venezuela. Die Brasilianische Sozialistische Partei und eine Metallarbeiter-Gewerkschaft wollen die Austragung verhindern und hatten beim Gericht entsprechende Anträge eingebracht. Sie argumentieren, dass Brasilien keine internationalen Sportveranstaltungen ausrichten solle, solange wegen der Corona-Pandemie Maßnahmen zur sozialen Distanzierung gefordert sind.
Wenige Wochen vor Beginn des Turniers waren zunächst Kolumbien und dann Argentinien als ursprünglich vorgesehene Ausrichter abgesprungen. In Kolumbien kommt es seit Monaten zu blutigen Protesten gegen die Regierung, Argentinien wurde von der zweiten Welle der Corona-Pandemie hart getroffen.
Daraufhin verlegte der südamerikanische Fußball-Verband Conmebol die Südamerikameisterschaft nach Brasilien, selbst Corona-Brennpunkt, was zu breiter Kritik führte. Zwar laufen auch südamerikanische Clubwettbewerbe wie die Copa Libertadores und die Copa América soll ohne Publikum stattfinden. Aber es ging vor allem um das Zeichen, dass nicht der Moment für ein solches Turnier ist.
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