Im Wetter-Chaos auf der Nordschleife hat Favorit Porsche das turbulente 24-Stunden-Rennen am Nürburgring gewonnen.
Nach mehr als 14-stündiger Unterbrechung wegen Regen und Nebels holte sich das Quartett vom Werksteam Manthey Racing mit der kürzesten je absolvierten Sieger-Distanz beim Langstrecken-Klassiker in der Eifel den Gesamterfolg. Matteo Cairoli (Italien), Michael Christensen (Dänemark), Kevin Estre (Frankreich) sowie Lars Kern aus Wiernsheim verwiesen nach 59 Runden mit ihrem 911 GT3 R die Titelverteidiger von Rowe-Racing mit dem knappen Vorsprung von 8,817 Sekunden auf Platz zwei.
Für Porsche war es bei der 49. Auflage der 13. Erfolg in der Eifel. «Wir mussten unter schwierigsten Bedingungen von der ersten bis zur letzten Runde maximal attackieren und alles geben», sagte Manthey-Teamchef Nicolas Raeder. Der ehemalige DTM-Champion Martin Tomczyk war trotz des verpassten Sieges in einem BMW M6 GT3 durchaus zufrieden. «Mir bedeutet der zweite Platz viel. Natürlich ist es schade, wenn man so knapp am Sieg vorbeischrammt», sagte Tomczyk.
Er hatte sich das Auto mit Marco Wittmann (Fürth), Connor de Phillippi (USA) und Sheldon van der Linde (Südafrika) geteilt. Dritte wurden Maximilian Götz (Uffenheim), Daniel Juncadella (Spanien), Raffaele Marciello (Italien) und Fabian Schiller (Troisdorf) im Mercedes.
Wegen schlechter Witterung war das Rennen für mehr als 14 Stunden unterbrochen gewesen. Insgesamt wurden nur 59 Runden auf der Nordschleife absolviert. Die vom Sieger gefahrenen 1497,302 Kilometer sind die kürzeste zurückgelegte Distanz in der Geschichte des Rennens.
Zu Beginn und in den Abendstunden sorgten Starkregen und vor allem Nebel für äußerst schwierige Bedingungen, die den Piloten alles abverlangten und auch Ursache für Unfälle waren. Den schwersten erlebte Porsche-Pilot Stefan Branner. Nach einem mehrfachen Überschlag musste der Münchner mit einem Rettungswagen in ein Dauner Krankenhaus gebracht werden.
Dort diagnostizierten die behandelnden Ärzte Wirbelbrüche. Branner verbrachte die Nacht auf der Intensivstation und muss laut einer offiziellen Mitteilung des Veranstalters operiert werden. Immerhin wurden bei dem Privatier keine Lähmungserscheinungen festgestellt.
Nach sechs Stunden stoppte die Rennleitung aus Sicherheitsgründen und wegen schlechter Sicht das Feld. Ein Entschluss, der von fast allen Fahrern befürwortet wurde. Erst am Sonntagmittag wurde das Rennen neu gestartet – und stellte so einen Distanz-Negativrekord auf.
Am Rande der Veranstaltung gaben die Nürburgring GmbH und der veranstaltende ADAC Nordrhein die Vertragsverlängerung für das 24-Stunden-Rennen bis einschließlich 2018 bekannt. Die 50. Auflage 2022 soll vom 26. bis 29. Mai über die Bühne gehen.
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