Der dreifache deutsche Meister Lukas Dauser und Andreas Toba können schon mal die Koffer für die Olympischen Spiele in Tokio packen.
Nach der ersten nationalen Qualifikation während der deutschen Meisterschaften in Dortmund nominierte Olympia-Trainer Valeri Belenki die beiden EM-Medaillengewinner von Basel schon einmal als feste Größen für sein Team in Japan vor. «Auf die beiden kann ich nicht verzichten», betonte der 51-Jährige vor dem zweiten und finalen Test am 12. Juni in München.
In der bayerischen Hauptstadt werden unter zehn Kandidaten die restlichen sechs Athleten ermittelt, die mit den beiden Leistungsträgern zusammen in die Unmittelbare Wettkampfvorbereitung nach Kienbaum gehen.
Finals als Härtetest
Aufgrund der langen, pandemiebedingten Pause fehle es seinen Männern noch an Praxis, betonte Belenki. Die Gerätefinals am Wochenende wurden deshalb von allen als zusätzlicher Härtetest genutzt. Dabei sicherte sich Mehrkampfmeister Dauser auch noch die Titel am Boden (13,833 Punkte) und am Barren (15,700). Letzteren wie schon im Vorkampf mit einem Vortrag, den der Chefcoach als final- und medaillenwürdig bei den Spielen erachtet. Für die Entscheidung hatte der Unterhachinger die Schwierigkeit seiner Übung gegenüber dem EM-Finale noch einmal deutlich erhöht.
Ihre Titel von 2019 verteidigen konnten Nils Dunkel aus Erfurt am Pauschenpferd (14,500) sowie der Hallenser Nick Klessing an den Ringen (14,700). Erstmals bei den Aktiven ganz oben stand nach dem Sprung der Cottbuser Leonard Prügel (13,866). In Abwesenheit des EM-Zweiten Toba (Hannover), der den Einzug ins Finale nach einem Sturz verpasst hatte, holte der Stuttgarter Carlo Hörr sich mit 14,100 Punkten seinen ersten Titel am Reck.
Schäfer will Überbelastungen vermeiden
Bei den Frauen hatte sich bei den restlichen Medaillenentscheidungen das Feld erheblich gelichtet. Die Mehrkampfzweite Pauline Schäfer (KTV Chemnitz) meldete sich ganz von weiteren Auftritten ab, um Überbelastungen zu vermeiden. Die Stuttgarterinnen Kim Bui (14,266) und Elisabeth Seitz (14,033) hatten am Samstag noch den Titel am Stufenbarren unter sich ausgemacht, bevor auch sie sich in die vorzeitige Regeneration verabschiedeten.
Vierkampfsiegerin Seitz erklärte dies auch damit, dass sie am Sprung noch einmal versuchen wolle, den in der Westfalenhalle nur einfach gezeigten Jurtschenko wieder mit Doppelschraube zu stabilisieren. Da die 27-Jährige immer wieder Probleme mit ihren Füßen hat, verzichtete sie deshalb auf eine weitere Vorstellung am Boden.
Die Kölnerin Sarah Voss zog noch einmal einen kompletten Wettkampf durch und sicherte sich die Siege am Sprung (13,566) und am Schwebebalken (13,666). Am Boden nutzte die Chemnitzerin Lisa Zimmermann, die kurzfristig als Nachrückerin in die Entscheidung gekommen war, mit 12,933 Punkten die Chance auf einen ersten Titel. Bundestrainerin Ulla Koch betonte danach, dass in ihrer Riege für Asien noch kein Platz fest vergeben sei. «Alle haben noch die Chance», erklärte sie, aber natürlich dürften sich die in Dortmund vorne Platzierten die größten Hoffnungen auf die vier Tickets für Tokio machen.
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