1. April 2025

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Bundestrainer Wiersma spricht über Missbrauchsvorwürfe im Turnen

Bundestrainer Wiersma spricht über Missbrauchsvorwürfe im Turnen

Der Frauen-Bundestrainer Gerben Wiersma äußert sich zur schwierigen Situation im Turnen vor dem DTB-Pokal in Stuttgart, nach den Missbrauchsvorwürfen.

Vor dem Beginn des DTB-Pokals in Stuttgart beschäftigt die Frauen-Bundestrainer Gerben Wiersma die Missbrauchsvorwürfe im Turnen. Bei einer Pressekonferenz äußerte der 47-jährige Niederländer: „Ich würde sagen, dass es sehr schwierig ist.“ Dies bezog sich auf die Herausforderungen, die das Team bei der Zielsetzung hat.

Im vergangenen Jahr hatte die ehemalige Turnerin Tabea Alt (24) schwere Vorwürfe gegen den Stützpunkt in Stuttgart erhoben. Daraufhin meldeten sich weitere ehemalige sowie aktive Turnerinnen zu Wort, darunter die deutsche Rekordmeisterin Elisabeth Seitz. Insbesondere der Kunst-Turn-Forum Stuttgart sowie der Stützpunkt in Mannheim gerieten wegen harter und autoritärer Trainingsmethoden in den Fokus.

Erschwerte Bedingungen für das Team

Wiersma erklärte: „Wenn man ohne seine Trainer trainieren muss, macht es das immer schwierig. Ein permanenter Trainer hilft schon sehr.“ Aufgrund der herausfordernden Vorbereitungen senkte er die Erwartungen und sagte: „Wir müssen also Tag für Tag schauen, und für mich ist das Camp für Camp. In meiner Erfahrung ist es auch so: Wenn man ein Resultat haben will, dann muss es einen guten Aufbau geben – das ist im Moment definitiv nicht der Fall.“

In Stuttgart wurde mittlerweile die Toptrainerin Aimee Boorman vorgestellt. Die 51-jährige ehemalige Trainerin des US-Superstars Simone Biles betreut unter anderem Helen Kevric, die 17-jährige Olympia-Achte im Mehrkampf, die jedoch nicht beim DTB-Pokal antritt.

Ticketnachfrage bleibt stabil

Matthias Ranke, Geschäftsführer des Schwäbischen Turnerbunds, gab an, dass die Vorwürfe und die damit verbundene Berichterstattung keine Auswirkungen auf die Ticketnachfrage haben. „Grundsätzlich sind wir mit dem Kartenvorverkauf im Vergleich zu den Vorjahren sehr zufrieden“, sagte Ranke. „Mir ist nicht bekannt, dass Tickets zurückgekommen sind, zumindest ist mir davon nichts bekannt – ganz im Gegenteil.“ Er hofft, dass es gelingt, den Sport in den Vordergrund zu stellen.