Die algerische Box-Olympiasiegerin Imane Khelif hat sich zu dem umstrittenen Dekret von US-Präsident Donald Trump geäußert, das Transgender-Personen von der Teilnahme am Frauensport ausschließen soll. In einem Interview mit dem britischen Fernsehsender ITV erklärte die 25-Jährige, dass sie sich durch diese Entscheidung nicht bedroht fühle: „Ich gebe Ihnen eine klare Antwort: Der US-Präsident hat eine Entscheidung zur Transgender-Politik in Amerika getroffen. Ich bin nicht transgender. Das betrifft mich nicht und schüchtert mich nicht ein.“
Das Dekret, das Trump Anfang Februar unterzeichnete, zielt darauf ab, Transgender-Personen vom Frauensport auszuschließen. Transgender sind Personen, die sich nicht mit dem Geschlecht identifizieren, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. Khelif erklärte weiter: „Ich wurde als Mädchen geboren, bin als Mädchen aufgewachsen und habe mein ganzes Leben als Mädchen gelebt.“
Die Diskussion um Geschlechteridentität im Sport, insbesondere im Boxen, ist vor den Olympischen Spielen 2024 in Paris wieder aufgeflammt. Khelif strebt an, ihre zweite Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Los Angeles zu gewinnen.
Trump hat die Thematik zudem in seinen Wahlkampf einfließen lassen und gesagt, dass er „Männer aus dem Frauensport heraushalten“ wolle. Bei einer Veranstaltung in Pennsylvania äußerte er sich kritisch über die Teilnahme von Transgender-Frauen im Boxen und verwendete Khelif und Lin Yu-ting aus Taiwan als Beispiele. Es gibt jedoch keine faktische Grundlage, um Khelif oder Lin als Männer zu bezeichnen.
Beide Athletinnen wurden von der Internationalen Box-Organisation (Iba), die vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) suspendiert wurde, nach umstrittenen Geschlechtertests von der WM 2023 ausgeschlossen. Die Iba sah bei den beiden Boxerinnen Wettbewerbsvorteile im Vergleich zu anderen weiblichen Teilnehmern. Das IOC bezeichnete die Ausschlüsse als „willkürlich“ und verteidigte das Startrecht von Khelif und Lin im olympischen Frauenboxen.
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