Die Nachfolge von Thomas Bach als Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) wird in einem griechischen Luxusresort entschieden. In der Nähe einer glitzernden Poolanlage hoffen sieben Bewerber auf den Titel des IOC-Präsidenten. Bis zur Abstimmung am Donnerstag Nachmittag haben sie Zeit, die Mitglieder des IOC während der 144. Generalversammlung zu überzeugen. Prinz Feisal al-Hussein, einer der Kandidaten, äußerte sich zurückhaltend und betonte, dass es schwer sei, eine Vorhersage zu treffen.
Ein geheimes Votum erwartet
Für Bach ist die Wahl seines Nachfolgers ein Zeichen des Vertrauens in die Zukunft. Die Umstände erinnern an ein geheimes Konklave zur Papstwahl, da die über 100 IOC-Mitglieder sich während des Votums in einem Raum einschließen und ihre Handys abgeben müssen. Die Türen öffnen sich erst wieder, wenn ein Kandidat die absolute Mehrheit erreicht hat, und Bach wird dann den Namen des neuen Präsidenten verkünden.
Coe fordert mehr Offenheit
Sebastian Coe, einer der Mitfavoriten, äußerte vor der Wahl, dass der Auswahlprozess nicht optimal sei und wünschte sich mehr Transparenz. Coe, der einen klaren Bruch mit Bachs Politik anstrebt, hat eine lange Karriere im Sport hinter sich, einschließlich der Organisation der Olympischen Spiele in London 2012. Mit 68 Jahren könnte er jedoch Schwierigkeiten haben, die Altersgrenze des IOC zu überschreiten, um eine volle Amtszeit zu erreichen.
Coventry als historische Kandidatin
Kirsty Coventry aus Simbabwe könnte als erste Frau und erste Vertreterin aus Afrika in die IOC-Spitze gewählt werden. Sie sieht ihre Kandidatur als Chance, Barrieren abzubauen. Ob die IOC-Mitglieder ihr in einer unsicheren globalen politischen Lage zutrauen, die olympische Bewegung zu führen, bleibt fraglich.
Samaranch jr. als Kompromisskandidat
Juan Antonio Samaranch jr., Sohn des ehemaligen IOC-Präsidenten, könnte als Kompromisskandidat für die Mitglieder dienen, die Coventry oder Coes Reformpläne ablehnen. Er bringt umfassende Kenntnisse über die IOC-Strukturen mit und möchte das IOC mit einer modernen Vision führen, ohne sich am Erbe seines Vaters messen zu müssen.
Die Außenseiter
Die verbleibenden vier Kandidaten gelten als Außenseiter. David Lappartient, Präsident des Rad-Weltverbands, hat zwar Karriere gemacht, ist jedoch noch unerfahren im IOC. Johan Eliasch und Prinz Feisal al-Hussein haben nicht genug Einfluss, während Morinari Watanabe mit seinen radikalen Ideen kaum Chancen hat.
Weitere Nachrichten
Tour de France Begins 2027 in Great Britain
Thomas Bach wird zum Ehrenpräsidenten des IOC ernannt
Ex-Tour-Sieger Vingegaard pausiert nach Sturz