Der scheidende Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Thomas Bach, hat erklärt, dass das Ansehen Deutschlands in der Außenpolitik zuletzt «insgesamt gelitten» hat. In einem Interview mit den Zeitungen der «Funke Mediengruppe» äußerte der 71-Jährige: «Im Sport gab es nicht nur die Verstöße gegen die Autonomie des Sports seitens der Bundesregierung, sondern auch diverse Auftritte und Äußerungen bei der Fußball-WM in Katar, mit denen sich Deutschland in der internationalen Öffentlichkeit, um es diplomatisch auszudrücken, keinen Gefallen getan hat.»
Mit diesen Äußerungen bezog sich Bach auf die Haltung der scheidenden Bundesregierung. Vor den Olympischen Spielen in Paris habe diese, laut Bach, im Vorjahr die politische Neutralität des Sports verletzt. Er hatte in der Vergangenheit bereits betont, dass russischen oder weißrussischen Athleten die Einreise zu Sportveranstaltungen in Deutschland verwehrt wurde.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) wies Bachs Aussagen entschieden zurück. Sie erklärte, dass es vor den Olympischen Spielen in Frankreich keinerlei Einreisesperren für Athletinnen und Athleten gegeben habe und dass dies auch weiterhin nicht der Fall sein werde.
Bach äußerte zudem seine Hoffnung auf die neue Bundesregierung und sagte: «Man kann aber jetzt auf die neue Bundesregierung hoffen.»
Am 23. Juni wird Thomas Bach seine Amtsgeschäfte endgültig beim IOC übergeben und aus dem Ringe-Zirkel ausscheiden. Bereits am Donnerstag wird in einem luxuriösen Resort in Griechenland sein Nachfolger gewählt.
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