14. März 2025

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Deutsche Kletterer bitten um finanzielle Unterstützung

Deutsche Kletterer bitten um finanzielle Unterstützung

Deutsche Kletterer rufen zur finanziellen Unterstützung auf, da die Förderung durch den Deutschen Alpenverein nicht ausreicht. Top-Athleten zeigen Solidarität.

Die Kletterelite Deutschlands sieht sich mit finanziellen Herausforderungen konfrontiert und hat eine außergewöhnliche Hilfsaktion ins Leben gerufen. „Wir brauchen eure Unterstützung – wir brauchen eure Spende!“, schrieb unter anderem der bekannte Kletterer Alexander Megos auf Instagram. Die Olympia-Teilnehmerin Lucia Dörffel, Bundestrainerin Friederike Kops und andere Mitglieder des deutschen Kletterteams unterstützten den Aufruf.

Hintergrund des Spendenaufrufs

Der Deutsche Alpenverein (DAV) hat in seinem Budget für den Wettkampfsport nicht genügend Mittel, um alle Athleten regelmäßig zu fördern. „Einige von uns müssen mehrere tausend Euro aufbringen, um an Weltcup-Veranstaltungen teilnehmen zu können. Auch die Kosten für Trainingsmaßnahmen müssen viele selbst tragen“, erklärten die Sportler in den sozialen Medien.

Karrieren stehen auf der Kippe

Die Athleten betonen, dass zum einen eine Reform der Struktur und Förderung im DAV aufgeschoben wurde. Zum anderen hat die Deutsche Sporthilfe die Fördergelder teilweise erheblich gekürzt. Dies führt dazu, dass einige Karrieren im Leistungssport gefährdet sind, da die neuen finanziellen Belastungen für viele nicht tragbar sind.

Unklare Auswirkungen auf Wettkämpfer

Wer konkret von den finanziellen Engpässen betroffen sein wird, ist noch unklar, so der Alpenverein. Vermutlich werden vor allem weniger bekannte Athleten betroffen sein. Top-Sportler wie Megos, Dörffel oder Yannick Flohé sind nicht direkt betroffen, schließen sich dem Spendenaufruf jedoch aus Solidarität mit ihren Teamkollegen an.

Kritik an der Sportförderung

Die finanzielle Notlage ist auch auf einen positiven Umstand zurückzuführen: Immer mehr Kletterinnen und Kletterer erreichen den DAV-Perspektivkader und drängen in Richtung Weltspitze. Dank ihrer guten Leistungen in den letzten Jahren erhielt der DAV mehr Quotenplätze für internationale Wettbewerbe, die er nicht unbesetzt lassen möchte. Daher müssen einige Athleten künftig einen Teil der entstehenden Kosten selbst tragen.

Die Kritik an der Sportförderung ist auch in anderen Sportarten präsent. Diese Woche äußerte die mehrfache Welt- und Europameisterin im Bahnradfahren, Emma Hinze, dass viele Athleten aufgrund von Studium oder Beruf mit dem Leistungssport aufhören müssen. Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye berichtete kürzlich, dass sie trotz ihres Olympiasiegs um jedes Trainingsgerät kämpfen müsse.