12. März 2025

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FC Bayern Frauenfußball kämpft mit Zuschauerzahlen und Stadionproblemen

FC Bayern Frauenfußball kämpft mit Zuschauerzahlen und Stadionproblemen

Die Frauenfußballmannschaft des FC Bayern München sieht sich Herausforderungen durch geringe Zuschauerzahlen und unzureichende Stadionkapazitäten gegenüber. Ein Blick auf die aktuellen Probleme und mögliche Lösungen.

Die Diskussion über den Frauenfußball in Deutschland wird derzeit durch die bevorstehende Rekordkulisse bei einem Spiel des Hamburger SV geprägt. Bayerns Top-Spielerin Giulia Gwinn äußerte sich lobend über die 57.000 erwarteten Fans im Volkspark, die am 23. März zum Pokal-Halbfinale gegen Werder Bremen kommen werden, während der FC Bayern München nur 2.500 Zuschauer im kleinen Campus-Stadion erwartet.

Am Freitag wird der FC Bayern München den VfL Wolfsburg empfangen, ein entscheidendes Spiel, da beide Teams nur drei Punkte voneinander getrennt sind. Trotz der Bedeutung dieses Duells wird es vor einer sehr kleinen Kulisse stattfinden, was Fragen zur Stadiongröße aufwirft.

Bianca Rech, Direktorin des Frauenfußballs bei Bayern, betonte, dass die Vereinsführung über alternative Spielstätten nachdenken müsse, um die Wachstumsmöglichkeiten des Frauenfußballs zu verbessern. Diese Diskussion ist seit eineinhalb Jahren im Gange, ohne dass eine Lösung gefunden wurde.

Die begrenzte Kapazität des Campus wird als ein „Wachstumshemmnis“ beschrieben. Laut Sportökonomin Jessica Stommel von der Agentur Sportfive wird für Frauenfußball bis 2030 ein Wachstum von 300 Prozent prognostiziert. Die derzeitige Stadionkapazität steht dem entgegen und passt nicht zu den Ambitionen des Vereins.

Die Allianz Arena, die Platz für 75.000 Zuschauer bietet, wird als ungeeignet angesehen, da die Bayern-Frauen nur mit deutlich über 20.000 Zuschauern die Fixkosten decken könnten. Bisher haben die Frauen nur viermal in der Arena gespielt, zuletzt im Oktober 2023, mit mageren Zuschauerzahlen.

Ein weiterer möglicher Standort, das Stadion an der Grünwalder Straße, ist ebenfalls problematisch. Es gibt bauliche Einschränkungen, und die Kapazität von 15.000 Zuschauern ist nicht ausreichend, um die Bedürfnisse der Frauenmannschaft zu decken. Zudem könnte dies die zweite Herrenmannschaft des FC Bayern beeinträchtigen.

Alternativen wie der Sportpark in Unterhaching sind zwar diskutiert, aber auch hier sind Anpassungen nötig, um europäischen Standards gerecht zu werden. Präsident Manfred Schwabl der SpVgg Unterhaching äußerte sich positiv über eine mögliche Zusammenarbeit.

Die Zeit drängt, denn der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat angekündigt, bis Ende des Jahres die Liga weiterzuentwickeln. Präsident Bernd Neuendorf betonte die Notwendigkeit von Wachstum und Professionalisierung im Frauenfußball, während die Bayern-Frauen auf der Suche nach Lösungen sind.

In Köln-Müngersdorf, wo über 35.000 Fans ein Spiel besuchten, hob Gwinn die Freude der Spielerinnen hervor, in großen Stadien zu spielen. Die Herausforderungen, vor denen der FC Bayern Frauenfußball steht, müssen nun dringend angegangen werden.