10. März 2025

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Bob Hanning startet als italienischer Nationaltrainer in die EM-Qualifikation

Bob Hanning startet als italienischer Nationaltrainer in die EM-Qualifikation

Bob Hanning beginnt seine Reise als Nationaltrainer Italiens in der EM-Qualifikation gegen Lettland. Der frühere Handballfunktionär bringt Leidenschaft für die italienische Küche mit und verfolgt ehrgeizige Ziele.

Der 57-jährige Bob Hanning hat sich intensiv mit der mediterranen Küche auseinandergesetzt. „Ich liebe Tiramisu. Ich liebe Calamari“, äußerte der ehemalige Vizepräsident des Deutschen Handballbundes und jetzige Geschäftsführer der Füchse Berlin. Auf seiner persönlichen Feinschmecker-Skala stehen diese Gerichte deutlich über der Lasagne. Hanning, der sich in einem Italien-Fieber befindet, wird am Donnerstag seine erste ernsthafte Herausforderung als Nationaltrainer der Azzurri antreten, wenn das Team in der EM-Qualifikation gegen Lettland spielt.

Hanning ist bereits seit langem ein Liebhaber der italienischen Küche. In den frühen 2000er Jahren, während seiner Trainerzeit beim HSV Hamburg, fanden die „Antipasti alla Bob“ sogar ihren Platz auf der Speisekarte seines Stammrestaurants. Der neue Trainer hat nun die Gelegenheit, öfter Pasta, Pizza und Vino zu genießen. Sein Ziel ist es, das junge Team, das bei seinem WM-Comeback im Januar nach 28 Jahren alle überrascht hat, zu einem regelmäßigen Teilnehmer an großen Turnieren zu machen.

Hanning äußerte sich gegenüber der Deutschen Presse-Agentur: „Ich glaube, ich weiß, wie Erfolg funktioniert und wie man Erfolg wahrscheinlicher macht.“ Er hatte den VfL Potsdam sensationell von der 3. Liga ins Oberhaus geführt.

Geringe finanzielle Ansprüche

Bei seiner neuen Aufgabe steht für Hanning nicht das Geld im Vordergrund. Der gebürtige Essener verdient in Italien weniger als viele Zweitligatrainer. Er ist motiviert von der Herausforderung und überzeugt, etwas bewegen zu können. „Ich habe mir diese tolle Lebenssituation erarbeitet, dass ich tun kann, was mir persönlich guttut. Ich habe dem Verband angeboten, dass sie mich auch in Tignanello bezahlen können“, scherzte der Weinliebhaber.

Der Vertrag mit dem italienischen Handballverband läuft bis 2029, ein Jahr länger als sein Arbeitsvertrag bei den Füchsen. Die erste Herausforderung besteht darin, den Schwung der WM-Erfolge mitzunehmen, beide Spiele gegen Lettland zu gewinnen und einen Schritt in Richtung EM zu machen. „Wir werden keinen mehr überraschen und uns wird keiner mehr unterschätzen. Die Geschichte hat angefangen, wir müssen sie weitererzählen“, erklärte Hanning.

Aktuell belegt Italien in der Qualifikationsgruppe den dritten Platz hinter Lettland. Die ersten beiden Teams der Gruppe sind direkt für die EM 2026 qualifiziert, ebenso die vier besten Drittplatzierten aus den acht Qualifikationsgruppen.

Sprachbarriere und Kaffeepause

Eine kleine Herausforderung stellt die Sprachbarriere dar. Hanning hatte bisher nicht die Zeit, Italienisch zu lernen. Unterstützung erhält er von Füchse-Neuzugang Leo Prantner, doch für mehr als die notwendigsten Vokabeln hat es nicht gereicht. Überlebenswichtig für den Kaffeeliebhaber Hanning ist der Satz: „Una pausa caffè“ (Eine Kaffeepause). Notfalls kann Co-Trainer Jürgen Prantner als Dolmetscher einspringen.

Hanning ist optimistisch, dass seine Mission mit dem talentierten Team erfolgreich sein wird. „Ich habe gar keine Idee, wie das scheitern könnte“, äußerte er sich zuversichtlich. Für den Fall eines vorzeitigen Vertragsendes hat er mit Verbandspräsident Stefano Podini einen kuriosen, kulinarischen Deal ausgehandelt: „Ich habe ihm gesagt: Wenn wir uns vor Vertragsende nicht mehr verstehen, gehen wir am nächsten Tag auseinander. Du lädst mich nach Rom zu einem schönen Essen und einer Flasche Wein ein. Wir gehen als Freunde auseinander und du brauchst keinen Cent bezahlen“, berichtete Hanning.