1. März 2025

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Emma Aicher feiert ersten Weltcup-Sieg in Kvitfjell

Emma Aicher feiert ersten Weltcup-Sieg in Kvitfjell

Die deutsche Skifahrerin Emma Aicher feiert ihren ersten Weltcup-Sieg in Kvitfjell, einen Tag nach ihrem ersten Podestplatz. Es ist der erste deutsche Abfahrtssieg seit 2020.

Emma Aicher war selbst überrascht über ihren ersten Weltcup-Sieg, den sie am Samstag in Kvitfjell feierte. Nur einen Tag nach ihrem ersten Podestplatz im Weltcup, gewann die 21-Jährige die zweite Abfahrt in Norwegen mit einem Vorsprung von drei Hundertstelsekunden vor der US-Amerikanerin Lauren Macuga. Cornelia Hütter aus Österreich, die am Vortag gewonnen hatte, belegte den dritten Platz.

Aicher erklärte: „Ich bin sehr überrascht“, und fügte hinzu, dass sie sich nicht so gut gefühlt habe wie am Freitag, als sie den zweiten Platz erreichte. Dennoch habe sie die entscheidenden Stellen, an denen man Geschwindigkeit gewinnen kann, gut getroffen. Ihre Freude über den Sieg sei „mega“, auch wenn sie im Ziel zunächst ungläubig wirkte.

Erster deutscher Abfahrtssieg seit 2020

Dieser Sieg markiert den ersten Abfahrtssieg für Deutschland seit den Erfolgen von Thomas Dreßen und Viktoria Rebensburg im Februar 2020. Er stellt eine wichtige Erleichterung für den Deutschen Skiverband (DSV) dar, insbesondere da Aicher in dieser Saison die einzige Athletin war, die außer Lena Dürr, die dreimal im Slalom auf das Podest fuhr, herausragende Leistungen zeigte. Bei der WM konnte Linus Straßer am letzten Wettkampftag eine Slalom-Bronzemedaille gewinnen und so eine Nullnummer für Deutschland verhindern.

Kira Weidle-Winkelmann, Aichers Teamkollegin, äußerte sich begeistert über den Sieg: „Unglaublich. Ich gönne es ihr von Herzen.“ Weidle-Winkelmann selbst war gestürzt und konnte nicht ins Ziel kommen, erlitt jedoch nur leichte Prellungen.

Aufstrebendes Talent im alpinen Skisport

Die vielseitige Aicher, die sowohl in schnellen als auch in technischen Disziplinen erfolgreich ist, gilt als das größte Alpin-Talent des DSV. 2021 gewann sie mit dem deutschen Team WM-Bronze in Cortina d’Ampezzo und sicherte sich ein Jahr später Olympia-Silber in Peking. In der aktuellen Saison zeigte sie auch bei der WM in Saalbach-Hinterglemm starke Leistungen, wo sie unter anderem Sechste im Super-G und in der Abfahrt wurde.

Trotzdem hatte Aicher vor den Rennen in Kvitfjell noch keine Abfahrtspunkte im Weltcup gesammelt, da sie in der Vergangenheit mit Verletzungen zu kämpfen hatte. Ihre technische Versiertheit und Geschwindigkeit hat sie jedoch schon oft unter Beweis gestellt. Am Sonntag steht in Kvitfjell noch ein Super-G-Wettbewerb an, bei dem sie erneut antreten wird.