Deutsche Biathlon-Teams streben nach Staffel-Gold in Lenzerheide

Franziska Preuß erinnert sich gerne an das goldene Erlebnis von vor zehn Jahren, als die deutsche Frauenstaffel in Kontiolahti ihren ersten WM-Titel gewann. „Wir waren so jung und keiner hatte etwas von uns erwartet. Wir waren selbst überrascht, wie gut wir abschnitten“, sagte die Biathletin in einem Interview für einen Sponsor.

Der Sieg in Finnland war der letzte doppelte Staffel-Gold für Deutschland. Preuß, nun 30 Jahre alt, strebt mit ihrem Team nach einem ähnlichen Triumph bei der Weltmeisterschaft in Lenzerheide. Am Samstag um 12:05 Uhr (ARD und Eurosport) zählen sie zu den Favoriten, nachdem sie in der Saison bereits zwei Siege erzielt haben. „Wir haben gesehen, dass es absolut realistisch ist, wenn jeder einfach sein normales Zeug macht“, erklärte Preuß, die optimistisch ist, dass ihr Team auf das Podest zurückkehrt.

Die Männer hingegen sehen sich in einer schwierigen Lage. Erik Lesser, ehemaliger Biathlet und jetzt Trainer, betonte, dass das Männerteam eher als Underdog ins Rennen geht. „Bei den Deutschen muss alles zusammenpassen, um Bronze zu gewinnen“, sagte er. Frankreich wird als der Hauptkonkurrent für den Titel angesehen.

Das Männerteam hat seit fünf Jahren keine Medaille mehr gewonnen, während die Frauen im Vorjahr Bronze holten. Johannes Kühn äußerte, dass die Herren immer den Anspruch haben, aufs Podest zu kommen, was in dieser Saison jedoch schwierig ist, da die Konkurrenz stark ist. „Wir sind weit weg von unseren eigenen Erwartungen, aber eine Staffelmedaille könnte alles wieder aufhübschen“, so Kühn.

Die deutschen Männer haben in der ersten WM-Woche enttäuscht und konnten keinen Top-15-Platz in den Einzelrennen erreichen. Philipp Horn, der über 20 Kilometer den siebten Platz belegte, äußerte, dass sie es unbedingt vermeiden wollen, erneut ohne Medaille dazustehen. „Wenn wir alle unsere Leistung bringen, dann sind wir am Wochenende definitiv Medaillenkandidaten“, sagte Horn.

Insgesamt stehen den deutschen Biathleten noch vier Chancen auf Medaillen bevor, da nach den Staffeln am Sonntag die abschließenden Massenstarts in den Schweizer Alpen folgen.