22. Februar 2025

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Preuß und Strelow sichern sich Bronze im Single-Mixed-Rennen der Biathlon-WM

Preuß und Strelow sichern sich Bronze im Single-Mixed-Rennen der Biathlon-WM

Franziska Preuß und Justus Strelow gewinnen Bronze im Single-Mixed-Rennen der Biathlon-WM und feiern damit die vierte Medaille für Deutschland.

Franziska Preuß trat freudestrahlend auf ihren erschöpften Teamkollegen Justus Strelow zu und umarmte ihn. Die beiden Biathleten gewannen Bronze im Single-Mixed-Rennen bei den Weltmeisterschaften und sicherten sich damit die nächste Medaille für den Deutschen Skiverband. Nur die Teams aus Frankreich und Norwegen waren schneller als das deutsche Duo, das nach vier Nachladern mit einem Rückstand von 8,3 Sekunden ins Ziel kam.

„Es war maximal unangenehm. Aber das war es fast das ganze Rennen, weil ich immer mit schnellen Läufern unterwegs war“, erklärte Strelow in einem Interview mit der ARD. „Die Schlussrunde war hart, aber ich bin froh, dass noch ein Platz auf dem Treppchen frei war.“

Mit dieser Medaille hat Deutschland bereits die vierte Auszeichnung bei den Weltmeisterschaften im Kanton Graubünden errungen. Preuß und Strelow waren zuvor Teil der Mixed-Staffel, die ebenfalls Bronze gewonnen hatte. Preuß, die Führende im Gesamtweltcup, hatte in der Vorwoche zudem Gold in der Verfolgung und Silber im Sprint geholt. Mit insgesamt vier Medaillen ist sie die erfolgreichste Athletin der WM.

„Die Medaille ist extrem wichtig“, sagte der Sportdirektor Felix Bitterling. „Wir haben uns vor einigen Jahren vorgenommen, in der Mixed- und Single-Mixed-Staffel besser zu werden. Das haben die beiden fantastisch gemacht.“

Strelow nahm eine Aufholjagd in Angriff. Im Einzel hatte Preuß aufgrund zweier Fehler im letzten Schießen eine Medaille verpasst. Bei ihrem ersten Stehendanschlag zeigte sie leichte Schwächen und musste zweimal nachladen, was dazu führte, dass Strelow nur als Zehnter und 22,1 Sekunden hinter dem französischen Athleten ins Rennen ging.

Der Sachse, der in der vergangenen Saison der beste Schütze im Weltcup war, benötigte im ersten Umlauf liegend einen Nachlader, räumte aber im Stehen alle fünf Scheiben in 18,7 Sekunden ab. So wechselte Strelow als Zweiter auf Preuß, 4,4 Sekunden hinter der Schweiz.

Preuß zeigte anschließend eine fehlerfreie Leistung, während Strelow gemeinsam mit Quentin Fillon Maillet zum letzten Schießen kam. Beide Athleten leisteten sich einen Fehlschuss, jedoch war der Franzose schneller in der Loipe, und auch der norwegische Star Johannes Thingnes Bö konnte Strelow noch überholen. Der Rekord-Weltmeister und seine Partnerin Ragnhild Femsteinevik benötigten 15 Nachlader.

„Zuschauen ist schlimmer“, sagte Preuß, die im Zielbereich mitzitterte. „Wir können aber heute sehr zufrieden sein.“

Strelow gilt als Spezialist für den neuen Wettbewerb der Biathleten. Normalerweise hätte er in Lenzerheide mit Vanessa Voigt antreten sollen, die wegen einer Erkältung ihre Saison vorzeitig beenden musste und bei den Titelkämpfen fehlt.

Weitere Medaillenchancen für das deutsche Team stehen bevor. Preuß, die momentan die beste Athletin im Team ist, sprang für ihre kranke Teamkollegin ein und könnte als erste Deutsche bei einer WM bei allen sieben möglichen Starts teilnehmen. Am Wochenende stehen noch die Frauen-Staffel, in der Deutschland als Favorit auf Gold gilt, und der abschließende Massenstart für Preuß an. Strelow hatte im Einzel am Mittwoch pausiert, um für das schießlastige Single-Mixed-Rennen bereit zu sein – ein Plan, der aus Sicht des DSV aufgegangen ist.

„Wir haben darauf spekuliert, dass es am Schießstand entschieden wird“, erklärte Bitterling. „Die Basis wurde am Schießstand gelegt und Justus hat es zum zweiten Mal als Schlussläufer sehr gut gemacht.“