14. März 2025

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Deutscher Sport fordert politische Unterstützung nach Bundestagswahl

Deutscher Sport fordert politische Unterstützung nach Bundestagswahl

Vor der Bundestagswahl äußert der deutsche Profisport seine Forderungen nach mehr politischer Unterstützung und finanziellen Ressourcen.

Der deutsche Profifußball setzt vor der Bundestagswahl mit speziellen Aktionen ein Zeichen für die Demokratie. Thomas Weikert, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB), ruft die Mitglieder der Sportvereine zur Stimmabgabe auf. Er betont, dass die Werte des Sports am Sonntag auch in die Wahlkabine getragen werden sollten.

Obwohl Weikert als Mitglied der SPD eine klare Wahlentscheidung hat, gibt er in seinem Aufruf keine spezifische Empfehlung ab. Der deutsche Sport wartet dringend auf wichtige politische Entscheidungen, da seit dem Bruch der Ampel-Koalition zahlreiche Themen und Projekte auf Eis liegen.

In den Wahlprogrammen der Parteien spielt die Sportpolitik nur eine untergeordnete Rolle, während andere Themen wie Migration, der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und wirtschaftliche Herausforderungen dominieren. Dennoch plant der DOSB eine Bewerbung für die Olympischen Spiele, erstmals seit 1972 in München, wobei die genauen Details noch unklar sind.

Die Unterstützung der Politik für die Olympiabewerbung wird als sicher angesehen. Der DOSB fordert eine parteiübergreifende politische Rückendeckung und Ressourcen. Die Wunschliste des DOSB umfasst neben der Olympiabewerbung noch neun weitere Forderungen.

Um diese Anliegen stärker auf der politischen Agenda zu platzieren, hat der DOSB Volker Bouffier, ehemaligen Ministerpräsidenten von Hessen, als Berater engagiert. Bouffier wird bis zur Jahresmitte seine Kontakte nutzen, um die Ziele des DOSB zu fördern.

Ein zentrales Anliegen ist die Schaffung eines Staatsministers für Sport. Der DOSB und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) betonen die Notwendigkeit einer Stimme für den Sport, um die verschiedenen politischen Bereiche zu bündeln. Während die CDU/CSU eine solche Position unterstützen möchte, bleibt die SPD zurückhaltend und plant stattdessen, den Sport im Grundgesetz als Staatsziel zu verankern.

Ein weiteres Thema ist die finanzielle Unterstützung für Sportler. Die Stiftung Deutsche Sporthilfe fordert eine bessere finanzielle Ausstattung und eine Steuerfreiheit auf Prämienzahlungen. Dies würde dem Staat Kosten von 400.000 Euro verursachen, was im Vergleich zu den Vorteilen als gering erachtet wird.

Die Interessenvertretung Athleten Deutschland fordert zudem bessere Rahmenbedingungen und faire Arbeitsbedingungen für Trainer, um nach einer schwachen Medaillenbilanz in Paris einen positiven Trend einzuleiten.

Die Zukunft des Spitzensportfördergesetzes bleibt ungewiss, da eine geplante Reform aufgrund des Scheiterns der Ampel-Koalition nicht umgesetzt werden konnte. Dieses Gesetz sollte eine unabhängige Sportagentur zur Verteilung von Fördermitteln schaffen und die Planungssicherheit erhöhen. Der DOSB plant, mit einer neuen Bundesregierung einen neuen Anlauf zu nehmen.