12. Februar 2025

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Imane Khelif setzt sich gegen IBA zur Wehr

Imane Khelif setzt sich gegen IBA zur Wehr

Die algerische Olympiasiegerin Imane Khelif plant rechtliche Schritte gegen den umstrittenen Boxverband IBA, der Klagen gegen das IOC angekündigt hat.

Klagen nach Trump-Dekret

Die algerische Olympiasiegerin Imane Khelif beabsichtigt, sich juristisch gegen den umstrittenen Boxverband IBA zur Wehr zu setzen. Dieser Verband, der vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) ausgeschlossen wurde, hat angekündigt, rechtliche Schritte gegen die Organisatoren der Olympischen Spiele einzuleiten, inmitten einer hitzigen Diskussion über Geschlechterfragen, die Khelif und die taiwanesische Athletin Lin Yu-ting betreffen. Die IBA hatte die beiden Sportlerinnen vor den Olympischen Spielen in Paris disqualifiziert und das IOC darüber informiert.

Khelif äußerte auf Instagram, dass sie und ihr Team «alle notwendigen rechtlichen Schritte unternehmen» werden, um ihre Rechte sowie die Prinzipien des fairen Wettbewerbs zu schützen. Sie betonte, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden müssen und dass sie alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen will, um «Gerechtigkeit» zu erreichen.

IBA durch Trump-Dekret bestärkt

Die IBA fühlt sich durch ein Dekret des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump bestärkt, das Transgender-Athleten vom Frauensport ausschließt. Der Verband hat angekündigt, gegen die Entscheidungen des IOC in der Geschlechter-Debatte vorzugehen. Die IBA plant, beim Generalstaatsanwalt der Schweiz eine offizielle Beschwerde einzureichen und ähnliche Klagen in Frankreich und den USA vorzubereiten.

Das IOC, das sich im Dauerstreit mit der IBA befindet, hat sich ebenfalls gegen den Verband gewandt. Die beiden Athletinnen seien «keine Transgender-Athletinnen», sondern «wurden als Frauen geboren, sind als Frauen aufgewachsen und haben ihre gesamte Boxkarriere in der Frauenkategorie gekämpft», so die Olympia-Organisatoren.

Khelif: «Haltlose Anschuldigungen»

Khelif hat erklärt, dass sie nicht länger still bleiben will und bezeichnete die IBA als Verbreiterin «haltloser und beleidigender Anschuldigungen». Sie glaubt, dass der Verband diese Vorwürfe nutzt, um seine eigene Agenda voranzutreiben. «Ich wurde häufiger niedergeschlagen, als ich zählen kann. Aber ich bin nie zu Boden gegangen», sagte sie entschlossen.

Die Ankündigung der IBA ist ein weiteres Kapitel im anhaltenden Konflikt zwischen den beiden Parteien. Nach dem Erfolg der beiden Athletinnen in ihren Gewichtsklassen bei den Olympischen Spielen in Paris im vergangenen Sommer entbrannte die Diskussion über Geschlechterfragen. Die IBA hatte die Sportlerinnen zuvor von der WM 2023 ausgeschlossen, da sie angebliche Wettbewerbsnachteile im Vergleich zu anderen Teilnehmerinnen sah.

Streit schon älter als Olympia in Paris

Das IOC hat darauf hingewiesen, dass weder Yu-ting noch Khelif vor den Olympischen Spielen eine herausragende Erfolgsbilanz vorweisen konnten und wirft der IBA vor, dass die Disqualifikationen ohne ein ordentliches Verfahren erfolgt seien. Diese Entscheidungen seien «willkürlich» gewesen.

Der grundlegende Streit zwischen IOC und IBA hat eine längere Vorgeschichte: Der Boxverband wurde nach einer vorherigen Suspendierung im Sommer 2023 ausgeschlossen. Das IOC wirft der IBA unter Präsident Umar Kremlew vor, dass es an finanzieller Transparenz und Integrität in den Schiedsverfahren mangelt. Die olympischen Boxwettbewerbe in Tokio und Paris wurden vom IOC selbst organisiert.