23. Dezember 2024

Sport Express

Express-Sport direkt aus der Arena

Magdeburg-Anschlag: Raum wehrt sich gegen Hass-Nachrichten

Magdeburg-Anschlag: Raum wehrt sich gegen Hass-Nachrichten

Nach der Niederlage in München stoppen einige Leipziger Spieler das Auslaufen nicht, als um Ruhe für eine Schweigeminute für die Opfer von Magdeburg gebeten wurde. Ein Nationalspieler erklärt sich.

Fußball-Nationalspieler David Raum hat von «bösen Hassnachrichten» berichtet und sein Verhalten sowie das einiger Mitspieler nach dem Spiel in München verteidigt. Bayerns Vorstandsvorsitzender Jan-Christian Dreesen hatte Anhänger beider Vereine nach dem Schlusspfiff um eine Schweigeminute für die Opfer des Anschlags von Magdeburg gebeten. Diese wurde erst mit Verzögerung abgehalten, da Raum und andere Leipziger Spieler zum Auslaufen auf dem Platz waren.

«Einige Spieler und ich haben direkt im Anschluss des Spiels noch Läufe auf dem Platz gemacht und somit einige Menschen im Stadion aufgebracht. Aufgrund keiner Kommunikation wussten wir zu diesem Moment noch nichts von der Tragödie in Magdeburg und hatten den Stadionsprecher wegen der Pfiffe nicht verstanden, sonst hätten wir natürlich sofort aufgehört!», schrieb Raum auf Instagram. Das Auslaufen nach der 1:5-Niederlage der Leipziger war mit einem Pfeifkonzert quittiert worden.

Zu wenig Zeit

Erst als ein Betreuer zu den Spielern eilte und diese informierte, stoppten diese das Auslaufen. Leipzigs Vorstandschef Johann Plenge nahm nach dpa-Informationen noch in der Nacht zu Samstag Kontakt zu Dreesen auf und erklärte die Umstände. Demnach fehlte die Zeit, alle Mitarbeitenden über die Geschehnisse in Magdeburg zu informieren. Hinzu sei die Unruhe über die schwere Verletzung von Benjamin Henrichs (Achillessehnenriss) hinzugekommen.

Eigentlich war geplant, dass der FC Bayern eine Weihnachtsshow nach dem letzten Heimspiel des Jahres abhalten sollte. Diese wurde nach der Todesfahrt von Magdeburg mit bisher fünf Todesopfern und 200 Verletzten jedoch kurzfristig abgesagt. Die Information über die Änderung erreichte die Leipziger zwar rechtzeitig, jedoch blieb nicht genug Zeit, um alle aus dem bis zu 40 Personen umfassenden Tross davon in Kenntnis zu setzen.