Die Befürchtungen haben sich bestätigt: Superstar Kylian Mbappé hat beim EM-Auftaktsieg von Titelfavorit Frankreich einen Nasenbeinbruch erlitten. Nach einer Behandlungsphase soll der Kapitän der Équipe Tricolore mit einer Gesichtsmaske wieder spielen, teilte der französische Verband mit.
Ob Mbappé im Vorrundenkracher am Freitag gegen die Niederlande bereits wieder spielen kann, bestätigte der Verband nicht. Der 25-Jährige selbst konnte aber schon wieder scherzen und fragte bei X, vormals Twitter: «Ideen für Masken?»
Sofort operiert werden soll Mbappé nicht, stattdessen wird nun mit Hochdruck an dem Gesichtsschutz für den pfeilschnellen Angreifer angefertigt. Diese werden in der Regel aus Carbon gefertigt und decken unter anderem den Nasenbereich ab. Deutschlands Abwehrspieler Antonio Rüdiger hatte bei der EM 2021 beispielsweise mit einem solchen Schutz gespielt.
Mbappé kehrte nach der Untersuchung in der Universitäts-Klinik von Düsseldorf bereits wieder zur Mannschaft zurück, die ihr Quartier im nordrhein-westfälischen Bad Lippspringe bei Paderborn hat. Er werde sich «in den nächsten Tagen behandeln lassen», hieß es in der Mitteilung. Mbappé hatte sich die Verletzung kurz vor Schluss der äußerst intensiven Partie am Montagabend in Düsseldorf zugezogen.
Widersprüchliche Einschätzung über möglichen Ausfall
«Im Schmerz», hatte die Sportzeitung «L’Équipe» bereits zu einem Foto getitelt, das Mbappé auf dem Boden liegend mit blutender Nase zeigt. Nachdem festgestanden hatte, dass er zumindest nicht operiert werden muss, schrieb der Sender RMC Sport umgehend: «Große Erleichterung. (…) Er dürfte an diesem Freitag gegen die Niederlande zur Verfügung stehen.»
Keine Operation, «alles wird gut», hatte auch der Verbandspräsident in der Nacht noch versichert. Doch die Spekulationen gingen am frühen Dienstagmorgen auch in die andere, nicht so gute Richtung für die Fans des Weltmeisters von 2018 und Vizeweltmeisters von 2022. Laut Informationen von RTL Frankreich soll Mbappé im nächsten Spiel nicht zur Verfügung stehen. Er könnte sogar bis zum Viertelfinale ausfallen, hieß es dort.
Zu der Verletzung war es gekommen, als Mbappé bei einem Kopfballversuch mit seiner Nase mit voller Wucht die Schulter von Kevin Danso traf. Er musste zunächst auf dem Platz behandelt werden, auch die Teamärzte waren bereits von einem Nasenbeinbruch ausgegangen.
Damit setzt sich die Verletztenmisere des künftigen Superstars von Real Madrid während der EM fort. Zunächst hatte er in der Vorbereitung über Rückenprobleme geklagt, dann hatte Mbappé in einem Testspiel noch einen Tritt abbekommen und musste sich schonen.
Freitag ist Frankreich wieder gefordert
«Es geht ihm gar nicht gut», hatte Frankreichs Nationalcoach Didier Deschamps noch am späten Abend in Düsseldorf nach dem knappen Sieg gesagt. «Ich hoffe, dass es nicht so schlimm ist», hatte Bayern-Verteidiger Dayot Upamecano betont. Bis zum Anpfiff am Freitag um 21.00 Uhr im Leipziger EM-Stadion gegen die ebenfalls siegreich in das Turnier gestarteten Niederländer bleibt zumindest ein bisschen Zeit zur Pflege von Mbappé. «Eine französische Nationalmannschaft mit Kylian ist immer stärker», sagte Deschamps. Das dritte Gruppenspiel steht am 25. Juni an, Gegner in Dortmund ist dann Polen.
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