Die Rückkehr in den Tennis-Alltag nach dem bitteren Paris-Ende begann für Alexander Zverev mit einer willkommenen Abwechslung. Rund 40 Kinder fragten dem Olympiasieger bei einer Veranstaltung seiner Stiftung Löcher in den Bauch.
Bei dem Event im westfälischen Halle unter dem Motto «Aufschlag gegen Diabetes» ging es viel um den Umgang mit der Stoffwechselerkrankung, mit der auch Zverev von klein auf zu tun hat. Aber auch das Sportliche stand natürlich im Mittelpunkt – und da kamen schnell Erinnerungen an die bittere Fünfsatz-Niederlage im Finale der French Open gegen den Spanier Carlos Alcaraz hoch.
Zverev wurde von einem Kind gefragt, was er in seiner Karriere noch erreichen wolle. Und die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. «Ich habe eigentlich alles gewonnen, was es gibt – außer einem Grand Slam-Titel», sagte Zverev. «Ich bin Weltmeister gewesen. Ich bin Olympiasieger geworden, ich habe alle möglichen ATP-Turniere gewonnen. Es fehlt nur ein Major-Sieg», sagte der gebürtige Hamburger, der vor einer Woche in Paris und vor vier Jahren in New York ganz nah dran war. «Ich will nicht als einer der erfolgreichsten Tennisspieler enden, der nie einen Grand Slam gewonnen hat.»
Fokus auf Wimbledon
Den nächsten Anlauf wird Zverev Anfang Juli in Wimbledon nehmen. In dieser Woche versucht er sich bei den Terra Wortmann Open in Halle an den von ihm nicht sonderlich geliebten Rasen zu gewöhnen. «Das braucht immer ein bisschen, der Wechsel von Sand auf Rasen ist nicht ganz so leicht», sagte der 27-Jährige, der in Halle in der ersten Runde auf Oscar Otte trifft.
Die bittere Niederlage von Paris habe er abgehakt, sagte Zverev im Vorfeld des deutschen Rasenklassikers. «Paris interessiert mich nicht mehr. Ich habe einen Job zu tun und auch noch Ziele in diesem Jahr. Und die werde ich nicht erreichen, wenn ich jetzt wochenlang noch an Paris denke», sagte Zverev. «Der Fokus liegt jetzt voll auf Wimbledon.»
Blick auf die Nummer Eins
Neben dem ersehnten ersten Grand-Slam-Titel hat Zverev noch ein weiteres Ziel vor Augen. In der Jahres-Rangliste liegt er hinter dem neuen Branchenprimus Jannik Sinner aus Italien auf Platz zwei. «Natürlich ist die Nummer eins ein Ziel für mich und ein Thema dieses Jahr. Ich habe es ja selbst in der Hand, wenn ich gut weiterspiele und mich weiterhin steigere.»
Die vergangene Woche nutzte Zverev, um den Kopf etwas freizubekommen. Seine Teilnahme am Turnier in Stuttgart hatte er abgesagt. Stattdessen standen Erholung, Golf spielen und EM gucken auf dem Programm. «Das deutsche Spiel hat Spaß gemacht, wem nicht», sagte Zverev zum fulminanten 5:1 der DFB-Elf gegen Schottland zum EM-Start. «Ich wünschte, wir würden jetzt immer gegen Schottland spielen.»
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