Julian Nagelsmann legte den Fokus trotz der kraftlosen ersten Halbzeit im letzten EM-Test gegen Griechenland auf die von ihm erkannten positiven Aspekte. Spiel gedreht, die Psyche gestärkt, lautete sein Fazit nach dem 2:1 in Mönchengladbach.
Ein Blick in die Länderspiel-Historie könnte dem für Statistiken affinen Fußball-Bundestrainer weiteren Mut geben. So viel sagt das blanke Ergebnis der Generalprobe über das spätere Abschneiden nämlich gar nicht aus. Die Defizite gegen die Griechen könnten demnach ohne Auswirkung bleiben.
Es gab erfolgreiche Turniere nach schlechten Generalproben und missratene Endrunden nach Kantersiegen im letzten Spiel davor. 1990 gab es vor dem WM-Triumph nur ein 1:0 gegen Dänemark, vor der letzten EM 2021 war das 7:1 gegen Lettland letztlich ein Muster ohne Wert. Schon im Achtelfinale war für Bundestrainer Joachim Löw Schluss.
An seinem Vorgesetzten Rudi Völler hat sich Nagelsmann zum Glück kein Beispiel genommen. Der heutige DFB-Sportdirektor kassierte als DFB-Teamchef vor der EM 2004 die einzige Niederlage beim letzten Härtetest seitdem die Fußball-Nationalmannschaft vor der Heim-EM 1988 mit diesen Partien im unmittelbaren Turniervorlauf begann. Es folgte der Gruppen-K.o. in Portugal, Völler trat zurück.
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