Kylian Mbappé ist nun ein Königlicher. Der 25 Jahre alte Fußball-Weltmeister von 2018 und Vizeweltmeister von 2022 wechselt zum erneuten Champions-League-Triumphator Real Madrid und erfüllt sich damit einen Herzenswunsch. «Ein Traum wird wahr», schrieb er bei Instagram. Er sei glücklich und stolz: «Niemand kann verstehen, wie aufgeregt ich gerade bin.»
Binnen zwanzig Minuten wurde nur dieser Beitrag, zu dem er Fotos aus Kindertagen mit Real-Trainingsanzug und unter anderem mit dem ehemaligen Real-Superstar Cristiano Ronaldo stellte, fast 180.000 Mal kommentiert.
Mbappé unterschrieb einen Vertrag, der bis um 30. Juni 2029 gültig ist. Das teilte Real rund 44 Stunden nach dem 15. Triumph in der Champions League mit. «Stärker kann man nicht mit der Faust auf den Tisch hauen», schrieb die spanische Sportzeitung «Marca» umgehend.
Berichte: Handgeld in dreistelliger Millionenhöhe
Seinen Weggang von Paris Saint-Germain nach sieben Jahren hatte der pfeilschnelle Kapitän der französischen Nationalmannschaft bereits vor Wochen bestätigt. Schon vor zwei Jahren hatte er zu Real wechseln wollen, stattdessen hatte er seinen Vertrag bei PSG aber noch mal verlängert – bis Ende Juni 2024. Dass er nun zu Real gehen würde, war nur noch ein offenes Geheimnis, fraglich war lediglich der Zeitpunkt der Verkündung.
Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron hatte er bei dessen Besuch im Quartier der Nationalmannschaft in Clairefontaine aber verraten: «Heute Abend.» Und so kam es. Diesmal nutzte Mbappé die Gelegenheit, um den so ersehnten Transfer perfekt zu machen. Eine Ablösesumme wurde nicht fällig, in solchen Fällen freuen sich Spieler und Berater aber in der Regel über ein üppiges Handgeld. Berichten zufolge soll es in diesem Fall bei 150 Millionen Euro liegen.
Zoff, aber auch lobende Worte zum Adieu vom PSG-Chef
PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi hatte in dem Zusammenhang jüngst sogar von Mbappé gefordert: «Du kannst nicht ablösefrei gehen und unseren größten Rivalen stärken.» Einem Bericht der französischen Sportzeitung «L’Équipe» zufolge soll Mbappé im Zoff mit dem Vereinschef sogar auf Zahlungen seines April-Gehaltes und seiner Prämien vom Februar gewartet haben. Von einem herzlichen Abschied des erfolgreichsten Torjägers in der Vereinsgeschichte kann nur sehr bedingt die Rede sein.
Beim Sender CNN hatte Al-Khelaifi allerdings sehr lobende Worte für den zweitteuersten Transfer der PSG-Historie parat. «Er kam mit mir mehr oder weniger 18 Jahren zu uns und nun ist er ein großer Mann, der beste Spieler der Welt.»
Dass er 2022 noch nicht zu seinem Wunsch-Club gewechselt war, erklärte Mbappé in dem CNN-Beitrag ebenfalls. «Es ging um mehr, als bei PSG zu bleiben. Es ging um die WM in Katar.» Diese hatte Ende 2022 stattgefunden, mit Frankreich war Mbappé bei der angestrebten Titelverteidigung erst im Finale und dort im Elfmeterschießen an Argentinien um seinen ehemaligen PSG-Teamkollegen Lionel Messi gescheitert.
Auch Hansi Flick wird nachdenken müssen
In diesem Jahr steht die EM an und rechtzeitig für den Auftakt der Franzosen am 17. Juni gegen Österreich wurde der Wechsel verkündet. Grund für die terminlichen Probleme einer Bekanntgabe dürfte auch der Einzug der Königlichen in das Finale der Champions League gewesen sein, das sie am Samstag gegen Borussia Dortmund 2:0 gewonnen hatten. Kurioserweise war PSG am BVB im Halbfinale gescheitert, der Traum des Vereins aus der französischen Hauptstadt sowie auch von Mbappé vom wichtigsten Vereinstitel damit erneut nicht in Erfüllung gegangen.
Wie diese Mannschaft nun verstärkt durch einen der derzeit besten Spieler der Welt überhaupt noch aufzuhalten ist, wird die Trainer der europäischen Topclubs und auch Madrids Erzrivalen FC Barcelona mit dem deutschen Trainer Hansi Flick beschäftigen.
Mbappé wird in Madrid auch in berühmte französische Fußstapfen treten. Einst spielte Zinédine Zidane für die Königlichen, zu einem der erfolgreichsten Torjäger wurde Landsmann Karim Benzema. «Es gibt noch viel, was ich dem Fußball geben kann», sagte der in einem Pariser Vorort geborene Angreifer. «Ich möchte meinen Namen in der Geschichte des Fußballs verewigen.»
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