Die Ukraine wird ihre Sportler und Sportlerinnen ungeachtet des russischen Angriffskrieges zu den Olympischen Spielen nach Paris schicken. Das bestätigte Sportminister Matwij Bidnyj in Kiew offiziell. Er sprach davon, dass sein Land einen Sieg schon errungen habe: Russland, das den blutigen Krieg entfesselt habe, sei von der olympischen Bewegung suspendiert.
Der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) der Ukraine, Wadym Gutzajt, nannte die Fahrt zu den Sommerspielen vom 26. Juli bis zum 11. August in Paris eine wichtige Botschaft. «Es ist schon ein Sieg, dass wir unter den Bedingungen der Invasion teilnehmen können», sagte er. In der Ukraine finde die Vorbereitung «unter Raketen, unter Bomben» statt. Die meisten ukrainischen Teams trainierten aber im Ausland.
Wegen des seit mehr als zwei Jahren dauernden Krieges dürfen Sportler und Sportlerinnen aus Russland und Belarus in Paris nur als neutrale Athleten ohne Flagge und Hymne teilnehmen. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) und die Fachverbände sollen zudem darauf achten, dass keine Athleten kommen, die als Befürworter des Krieges hervorgetreten sind. Zu solchen Entscheidungen hat die Ukraine Dossiers über russische oder belarussische Sportler zugeliefert.
Wegen dieser Regelungen stand einer Olympia-Teilnahme der Ukraine nichts mehr im Wege; es gab allerdings auch noch keine endgültige Bestätigung. Das ukrainische NOK veröffentlichte Anfang Mai Empfehlungen an seine Athleten und Athletinnen, in Paris Begegnungen und gemeinsame Fotos mit russischen Sportlern möglichst zu vermeiden.
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