Der Einzug ins WM-Viertelfinale ist für die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft trotz eines Zittersieges nur noch Formsache. Der Vizeweltmeister bezwang im tschechischen Ostrava Aufsteiger Polen mit 4:2 (0:0, 2:0, 2:2), hatte gegen den Außenseiter allerdings einige Probleme.
«Es war heute ein Arbeitssieg», sagte Bundestrainer Harold Kreis. «Wir können nicht immer so spielen, wie wir wollen, um ein Spiel zu gewinnen. Wir haben gezeigt, wie wir spielen müssen, um ein Spiel zu gewinnen.» Alexander Ehl (26. Minute), JJ Peterka (36./57.) mit einem Doppelpack und Yasin Ehliz (45.) trafen für das deutsche Team.
Deutschland reicht zum Abschluss der Gruppenphase am Dienstag (12.20 Uhr/ProSieben und MagentaSport) ein Sieg gegen Frankreich für den Einzug in die Runde der besten Acht. Sollte Lettland am Sonntag gegen die Slowakei nicht gewinnen, steht die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) ohne zu spielen im Viertelfinale. Gelingt den Letten eine Überraschung gegen den Olympia-Dritten, müssten sie auch noch die USA zwei Tage später bezwingen. Dazu darf Deutschland nicht gegen Frankreich gewinnen.
Schwierige Bedingungen in der Arena
Den Schwung nach den beiden deutlichen Erfolgen gegen Lettland (8:1) und am Freitag gegen Kasachstan (8:2) konnte das Kreis-Team nicht mitnehmen. Polen zeigte sich, angefeuert von der Hälfte der 9109 Zuschauer, in der Defensive stabiler und setzte in der Offensive einige Akzente. Torhüter Mathias Niederberger, der für NHL-Keeper Philipp Grubauer zwischen den Pfosten stand, musste in den ersten Minuten mehrfach eingreifen.
«Wir schenken denen nichts», hatte Deutschlands Abwehrspieler Maksymilian Szuber angekündigt. Der Verteidiger wurde wie auch Wojciech Stachowiak in Polen geboren. In ihrer Mannschaft fehlte es aber an Passsicherheit und in manchen Phasen auch die Konzentration. Pucks, die zuletzt beim Mitspieler ankamen, landeten immer wieder beim Gegner.
Auch mit den Umständen in der Arena hatte die DEB-Auswahl am neunten Turniertag einige Probleme. «Die Temperaturen sind abartig», monierte NHL-Profi Nico Sturm nach dem ersten Drittel bei ProSieben und fügte hinzu: «Das Eis ist schlecht.»
DEB-Team lässt Polen nochmal rankommen
Einen schönen Spielzeug gegen den Weltranglisten-22. brachte das erlösende erste Tor: Über Parker Tuomie und Maxi Kastner kam der Puck zu Ehl, der mit einem satten Schuss traf (26.). Für den Düsseldorfer war es der erste Treffer bei den Titelkämpfen in Tschechien.
Auch wenn das Kreis-Team weiterhin nicht glänzen konnte, hatten sie den Gegner besser unter Kontrolle. Der polnische Torhüter David Zabolotny konnte mehrmals glänzend parieren. Nach einem Stockwurf eines Gegners vor einem Torschuss von Yasin Ehliz gab es Penalty für die DEB-Auswahl: Peterka verwandelte souverän zum 2:0. Für den NHL-Star der Buffalo Sabres war es das vierte Turniertor.
Die Polen wurden im Schlussabschnitt müder. Die deutsche Mannschaft hatte das Match komplett im Griff. Nach dem 3:0 durch Ehliz schien die Partie eigentlich entschieden (45.).
Dennoch bekamen die Polen in den letzten Minuten plötzlich Rückenwind. Erst verkürzte Patryk Wajda aus spitzem Winkel auf 1:3 (54.), Filip Komorski erzielte sogar den Anschlusstreffer (56.). Peterka entschied dann aber doch das Match mit seinem zweiten Tor des Tages. «Es war ein sehr wichtiger Sieg für uns. Da wächst man noch einmal mehr zusammen, wenn man ein enges Spiel für sich entscheidet», sagte Peterka.
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