Die Ukraine hat Protest gegen die Teilnahme russischer und belarussischer Athleten an der Olympia-Qualifikation der Rennsportkanuten eingelegt.
«Es geht darum, dass Teams (Zweier) russischer und belarussischer Sportler – sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen – die Erlaubnis bekommen haben, unter neutralem Status an dem am 8. und 9. Mai im ungarischen Szeged geplanten europäischen Olympia-Qualifikationsturnier im Kajak und Kanu teilzunehmen», heißt es in einem von ukrainischen Medien aufgegriffenen Brief an das Internationale Olympische Komitee.
Sportminister Matwij Bidnyj, der Präsident des ukrainischen Olympischen Komitees, Wadim Gutzait, und der des Kanuverbands, Ihor Sliwinskyj, fordern in dem Schreiben den Ausschluss von insgesamt neun Athleten.
Kiew argumentiert, dass die Teilnahme beider Länder an Mannschaftswettbewerben vom IOC untersagt sei. In anderen Sportarten werde dieses Verbot auch beachtet. Der Vorstand des Kanu-Weltverbandes (ICF) hat vor einem Jahr beschlossen, russische und belarussische Athletinnen und Athleten, «die die Aktionen ihres Staates in der Ukraine nicht unterstützen», als neutrale Einzelsportler wieder zuzulassen.
Den Protest der Ukrainer sieht der Weltverband als unbegründet an. «Mannschaften definieren wir in unserem Regelwerk anders. Da sind die Einer-, Zweier- und Vierer-Besatzungen Crew-Boote und keine Mannschaften, wie beispielsweise im Kanu-Polo oder bei Team-Wettbewerben im Kanuslalom», sagte ICF-Präsident Thomas Konietzko der Deutschen Presse-Agentur. Er betonte zudem, dass die Russen und Belarussen «alle von der unabhängigen Kommission überprüft worden sind. Einige haben den Check nicht bestanden.»
Die ICF hatte vor gut einem Jahr ein unabhängiges Gremium eingerichtet, das alle Anträge von russischen und belarussischen Aktiven prüft, die unter neutralem Status antreten wollen. Das Verbot für alle russischen und belarussischen Funktionäre gilt allerdings weiterhin.
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