Spaniens oberste Sportbehörde (CSD) hat eine Überwachung des mit Korruptionsvorwürfen konfrontierten spanischen Fußballverbandes RFEF angekündigt. Eine vom CSD eingesetzte Kommission für «Aufsicht, Normalisierung und Vertretung» werde in den kommenden Monaten die Arbeit des Verbandes überwachen, teilte die Sportbehörde mit.
«Der CSD wird dafür sorgen, dass der spanische Fußball seine Exzellenz auf sportlicher Ebene beibehält und sich auch auf institutioneller Ebene durch Vorbildlichkeit auszeichnet», stand in der auf der Internetseite der Behörde veröffentlichten Mitteilung. Die Ankündigung kam kurz bevor, der frühere RFEF-Boss, Luis Rubiales, am Montag vor Gericht in Madrid erscheinen muss.
Rubiales wird dann wohl über Verträge befragt werden, die vom Verband RFEF während seiner fünfjährigen Präsidentschaft womöglich irregulär abgeschlossen wurden. Die Vorwürfe der Ermittler lauten unter anderem Korruption im Geschäftsverkehr, unlautere Verwaltung und Geldwäsche. Rubiales hat mehrfach alle Vorwürfe zurückgewiesen. Rubiales hatte sein Amt im Zuge des Skandals um den Kuss verloren, den er der Weltmeisterin Jennifer Hermoso aufgezwungen hatte.
Zu den möglicherweise irregulären Verträgen des RFEF gehört die Vergabe der Austragung des spanischen Supercups an Saudi-Arabien, die Rubiales zusammen mit dem früheren Barcelona-Profi und heutigen Geschäftsmann Gerard Piqué eingefädelt hatte. Bei jüngsten Ermittlungen wurden auch Verbandsbüros durchsucht und mehrere Menschen festgenommen. Rubiales drohen in dieser Sache und auch im Strafverfahren wegen der Kuss-Affäre mehrjährige Gefängnisstrafen.
Der Fußballweltverband FIFA und der europäische Fußballverband UEFA teilten in einer gemeinsamen Erklärung mit, sie beobachten die Entwicklung um den RFEF mit großer Sorge. FIFA und UEFA würden zusätzliche Informationen einholen, um beurteilen zu können, inwieweit die Ernennung der CSD-Kommission die Verpflichtung des RFEF beeinträchtigen könnte, seine Angelegenheiten unabhängig und ohne unzulässige staatliche Einmischung zu regeln.
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