24. November 2024

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Schwimmer zu China-Affäre: «Absoluter Vertrauensbruch»

Berichte über angebliche Doping-Fälle in China sorgen im Schwimmsport für Wirbel. Am Dienstag äußern sich auch zwei deutsche Rekordhalter - und wählen deutliche Worte.

Mit Ärger und Unverständnis haben deutsche Schwimmer auf Berichte über angeblich nicht geahndete Doping-Fälle im chinesischen Schwimmen reagiert.

«Natürlich erschüttert das einen», sagte Freistilexperte Josha Salchow auf einer Pressekonferenz anlässlich der anstehenden deutschen Meisterschaften in Berlin. Der nationale Rekordhalter über 100 Meter ergänzte: «Natürlich ist das alles für den Sport super scheiße, auf gut Deutsch gesagt. Das ist gar keine Frage – zumal es nicht das erste Mal ist, dass es aus China solche Vorwürfe oder Anschuldigungen gibt.»

Nach Recherchen der ARD-Dopingredaktion und der «New York Times» sowie einem Bericht der australischen Zeitung «Daily Telegraph» waren 23 Top-Schwimmerinnen und -Schwimmer bei einem nationalen Wettkampf in China Anfang 2021 positiv auf das Herzmittel Trimetazidin getestet worden. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) hatte die Ermittlungen nach eigenen Angaben mit der Begründung eingestellt, dass den Sportlern nach einem «mehrwöchigen Überprüfungsprozess» weder Verschulden noch Fahrlässigkeit anzulasten sei. Der chinesischen Anti-Doping-Agentur Chinada zufolge sind die positiven Dopingtests auf Verunreinigungen in einer Hotelküche zurückzuführen.

«Das ist natürlich ein absoluter Vertrauensbruch. Für mich völlig unverständlich, warum da nicht gehandelt wurde», sagte Melvin Imoudu, der den deutschen Rekord über 50 Meter Brust hält. «Uns wird immer eingebläut: Pass auf, was du zu dir nimmst. Pass auf, was du isst. Guck immer, dass da nichts drin sein kann – weil, auch wenn du keine Schuld daran hast, was da drin ist, wirst du erstmal gesperrt und es werden Nachforschungen angestellt. Und da wird das einfach so unter den Tisch fallen gelassen.» Imoudu sagte zudem: «Solange da noch keine Klärung da ist, sollten diese Sportler erstmal gesperrt werden, so hart das klingt.»