22. November 2024

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Zwei Tore in der Nachspielzeit: Köln schlägt Bochum

Das Spiel gegen Bochum soll für Köln die Trendwende einleiten. Lange sieht es gar nicht danach aus. Dann treffen zwei Joker.

Mit einem verrückten Endspurt inklusive zwei Toren in der Nachspielzeit hat der 1. FC Köln im Kampf um den Klassenerhalt einen enorm wichtigen Sieg gefeiert und den VfL Bochum noch tiefer in den Abstiegskampf gezogen. 

Die Mannschaft von Trainer Timo Schultz bezwang den Revierclub mit 2:1 (0:0). Die eingewechselten Steffen Tigges (90.+1 Minute) und Luca Waldschmidt (90.+2) sorgten vor 50.000 Zuschauern für den frenetisch gefeierten und nicht mehr für möglich gehaltenen Erfolg. Für die Kölner war es der erste dreifache Punktgewinn seit Anfang Februar.

Sieg und Niederlage im Abstiegskampf

Die Rheinländer sind weiter Tabellenvorletzter der Fußball-Bundesliga und liegen einen Punkt hinter dem FSV Mainz 05. Der FC rückte bis auf vier Zähler an den VfL auf Rang 15 heran. Bochum hatte durch ein Tor von Felix Passlack (53.) lange geführt. Das Team von Coach Thomas Letsch hat nun sechs Spiele in Serie nicht gewonnen.

Angefeuert von ihren lautstarken Fans übernahmen die Kölner zu Beginn die Kontrolle. Der FC spielte konsequent nach vorn und erarbeitete sich früh die ersten Torchancen. Bochums Torwart Manuel Riemann rettete im Luftduell mit Sargis Adamyan robust und war bei einem Schuss von Linton Maina im kurzen Eck zur Stelle. Ein wuchtiger Kopfball des umtriebigen Adamyan aus kurzer Distanz flog über das Tor. Nach 15 Minuten hatten die Gäste durchaus etwas Glück, dass es noch 0:0 stand.

Die Bochumer leisteten sich vor allem in der Anfangsphase zahlreiche Fehler im Spielaufbau und waren bei wichtigen Zweikämpfen oft zu spät. Im Laufe des ersten Durchgangs steigerte sich der VfL jedoch. Bochum verlagerte die Partie häufiger in die Kölner Hälfte und hatte nach einer Ecke die erste Chance. Kapitän Anthony Losilla nahm die Flanke von Kevin Stöger volley, schoss jedoch knapp am Tor vorbei (22.). Verteidiger Erhan Masovic zielte per Kopf ebenfalls nicht genau genug (31.).

Verrückte Schlussphase

Köln kam kaum noch in den Bochumer Strafraum. Der FC mühte sich zwar, in der Offensive fehlten aber Tempo und Ideen. Ein abgefälschter Schuss von Eric Martel, der das Tor knapp verfehlte: Mehr sprang für die Rheinländer in einem Spiel auf nun sehr überschaubarem Niveau vor der Pause nicht mehr heraus.

Nach dem Seitenwechsel wurde dafür Bochum gefährlich. Bochums Moritz Broschinski passte von der linken Seite in den Strafraum, wo Passlack ins Eck traf.

FC-Coach Schultz reagierte mit Wechseln, schickte unter anderen Faride Alidou und Luca Waldschmidt auf den Platz. Alidou sorgte noch einmal für ein wenig Schwung. Ein von Bochums Bernardo abgelenkter Schuss des 22-Jährigen klatschte an den Pfosten (69.). Viel mehr brachte der FC nach vorn jedoch lange nicht mehr zustande. Bis zur verrückten Schlussphase: Die Joker Tigges und Waldschmidt trafen jeweils per Kopf.

Thomas Eßer, dpa