Vor dem Berufungsprozess gegen die beiden früheren Fußball-Spitzenfunktionäre Joseph Blatter und Michel Platini müssen die Richterinnen und Richter ausgetauscht werden.
Es bestehe sonst das Risiko der Befangenheit, befand das Schweizerische Bundesgericht in Lausanne in einem Entscheid, der veröffentlicht wurde.
Berufung gegen die Freisprüche
Blatter (88), früherer Präsident des Weltverbands FIFA, und Platini (68), ehemaliger Chef der Europäischen Fußball-Union UEFA, waren 2022 vom Vorwurf des Betrugs freigesprochen worden. Aus Sicht der Anklage hatte Blatter dem Franzosen 2011 unrechtmäßig eine Millionenzahlung zugeschanzt. Die Bundesanwaltschaft hatte gegen die Freisprüche Berufung eingelegt.
Platini forderte daraufhin, alle Richterinnen und Richter der Berufungskammer des Bundesstrafgerichts in Bellinzona von dem Berufungsverfahren wegen möglicher Befangenheit abzuziehen. Das Höchstgericht in Lausanne stimmte dem zu, weil der Präsident der Berufungskammer im erstinstanzlichen Prozess gegen Blatter und Platini auch als Zeuge befragt worden war. Dieser Richter war früher Staatsanwalt und stand wegen geheimer Treffen mit FIFA-Funktionären selbst zwischenzeitlich im Fokus von Ermittlungen.
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